Thüringens Ministerpräsident will längere Tiertransporte verhindern

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will längere Tiertransporte nicht nur ins außereuropäische Ausland, sondern auch innerhalb Deutschlands verhindern. „Wir müssen den Fall Tönnies als Chance auch für die Tiere sehen. Alle reden über den erbärmlichen Umgang mit osteuropäischen Mitarbeitern, aber kaum einer redet über die Bauern und schon gar nicht über den erbärmlichen Umgang mit den Tieren“, sagte Ramelow der „Rheinischen Post“.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) müsse sich für eine andere Fleischwirtschaft stark machen. „Wir brauchen wieder Schlachthöfe in den Regionen und regionale Kreisläufe.“ Tiertransporte müssten so teuer werden, dass sich die Schlachtung in der Region bis hin zur Tötung des Tieres auf der Weide wieder lohne. „Ich bin grundsätzlich gegen lange Schlachttiertransporte. Auch im Inland“, so Ramelow. Der Sinn bestehe nur noch im Preisdruck. „Das ist kein legitimer Grund.“ Es stehe für „krasses Tierleid“, ein holländisches Schwein an den Dümmer See zu bringen, um es dort zu mästen und lebendig nach Südtirol zu fahren, um es dann als Südtiroler Bauchspeck in den deutschen Discounter zu verkaufen. Ramelow forderte: „Es muss eine kulturelle Umkehr geben.“

Foto: Kühe, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert