Auf der Suche nach finanzieller Unabhängigkeit und einem Stück vom lukrativen Trading-Kuchen stürzen sich viele angehende Trader in die Welt der Börsen und Finanzmärkte. Doch während die meisten von ihnen ihre ersten Anlage- und Verkaufsstrategien von erfahrenen Kollegen kopieren, stellt sich eine entscheidende Frage: Wie klappt der Aufbau einer persönlichen Trading-Strategie aus eigener Kraft?
Traden will gelernt sein
Die gute Nachricht zuerst: Die Entwicklung einer Trading-Strategie an sich ist keine Raketenwissenschaft. Durch das Erlernen verschiedener Trading-Instrumente und das Aufstellen einer Praktik können auch Neulinge im Trading erste, eigene Schritte unternehmen.
Doch hier kommt die schlechte Nachricht: Eine gewinnbringende Trading-Strategie zu entwickeln, gestaltet sich mitunter als äußerst herausfordernd. Der Weg zu finanziellem Erfolg an den Märkten ist mit zahlreichen Hindernissen gepflastert, und nur wenige Junginvestoren schaffen es tatsächlich, eine langfristig profitable Strategie zu etablieren.
Realistisch betrachtet, muss jeder verstehen, dass der Entwurf einer Trading-Strategie lediglich den Anfang darstellt – sofortiger Reichtum ist eher unwahrscheinlich. Denn die Suche nach einem objektiven Trading-Vorteil gestaltet sich schwierig. Zudem geht erfolgreicher Handel weit über die bloße Strategie hinaus.
Lohnt sich der Aufwand für eine eigene Trading-Strategie dann noch?
Zweifellos können Trader ihre Instrumente und Herangehensweisen miteinander teilen. Unter anderem passiert dies mit Copy-Trading. Über die Anmeldung auf einer Handelsplattform und der Freigabe eines Investitionsbudgets werden alle Trades entsprechend der ausgewählten Strategie automatisch übernommen. Dennoch garantiert keine der Automationen Gewinne oder den individuellen Erfolg für denjenigen, der eine Strategie kopiert.
Jeder Trader ist einzigartig, mit eigenen Vorlieben, Risikotoleranzen und Perspektiven. Daher liegt der wahre Mehrwert in der Zusammenstellung einer persönlichen und einzigartigen Trading-Strategie, die den individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht.
Der beste und nachhaltigste Ansatz besteht darin, sich beim Aufbau einer individuellen Trading-Strategie auf die eigenen Stärken und Interessen zu konzentrieren. Nur so gelingt die Eroberung der Finanzmärkte mit einem maßgeschneiderten Ansatz und hat langfristig Chancen auf Erfolg.
Auf dem Weg zur eigenen Trading-Strategie: Schritt-für-Schritt-Anleitung vom Trading-Experten Jan Thöndl
Jan Thöndl hat es in wenigen Jahren geschafft, einige der besten Trader der Welt zu vereinen. Die Auswahl erfolgte auf Basis des Erfolgs ihrer Strategien. Durch die Kombination der Trader-Stärken entstand ein neuer Weg für den Handel am Aktien- und Fondsmarkt, die sogenannte Meta-Strategie, welche Thoendl Investments heute für seine Produkte anwendet.
Auf Basis seiner Erfolge gibt der Experte einige wertvolle Tipps, die den Aufbau einer eigenen Trading-Strategie möglich und lukrativ machen können.
Schritt 1: Die Basis der Trading-Strategie schaffen
„Jeder, der sich eine eigene Strategie aufbauen möchte, muss das erforderliche Finanzwissen mitbringen, um rationale Entscheidungen zu treffen.“ Der Finanzmanager sieht die grundlegende Analyse der Märkte dabei als essenziell an. Nur, wer die Situation neutral beurteilt, Angebot und Nachfrage erkennt und sich von der Vorstellung des schnellen Reichtums löst, hat eine Chance.
Schritt 2: Zeitrahmen und Märkte definieren
Eine Trading-Strategie pro Markt, so lautet die Devise. Ist diese Grundlage geschaffen, sollten Neu-Trader sich mit den Zeitrahmen auseinandersetzen. Schnelle Tradings in kurzen Zeitintervallen intensivieren zwar den Selbstlernprozess, da die Trader unmittelbar Feedback erhalten, aber das erfordert auch die ständige Beobachtung des Marktes.
Wer diese Zeit nicht aufbringen kann, dem sind tagesaktuelle Zeitrahmen zu empfehlen, da sie am Ende des Handelstages mit einer End-of-day-Chart einen gesammelten Überblick erlauben, um neue Trades zu planen.
Schritt 3: Trends erkennen und Grenzen festlegen
Trends lassen sich mit unterschiedlichen Instrumenten erkennen, unter anderem mit Swing-Pivots oder Trendlinien, die das Lesen des Marktes und seiner Kurse erleichtern. Aufkommende und abbrechende Kurse richtig zu definieren, entscheidet später über das Trading-Verhalten innerhalb der eigenen Strategie. Dieses Training erfordert einiges an Zeit, zahlt sich aber im Nachgang aus.
Bevor es an den ersten Trade geht, muss jeder Neuling seine Grenzen fixieren. Wann steige ich in den Handel ein und wann wieder aus, lautet in diesem Fall die Frage. Nur so können die Risiken minimiert werden. Trader greifen für den Einstieg in den meisten Fällen auf Stochastik (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und zum Ausstieg auf den Verluststopp zurück. Der Verluststopp sorgt bei Trendwechseln oder fallenden Kursen für einen rechtzeitigen Ausstieg des Trades, um die Einbußen im Zaum zu halten.
Schritt 4: Die eigene Risikobereitschaft kennen
Traden, selbst mit der passenden Strategie, erfordert viel Aufmerksamkeit. Nicht alle Vorgänge laufen nach Plan. Daher muss ein Trader sein eigenes Risiko kennen und sich daran halten. Nur so ist der Aufbau einer langfristig stabilen Strategie denkbar.
Schritt 5: Strategie testen und notieren
Jede aufgebaute Strategie muss einem Test unterzogen werden. Allerdings nicht mit einem direkten Trade, sondern über den Abgleich mit historischen Daten des gewählten Marktes, um so mögliche Stolperfallen zu identifizieren und den eigenen Marktinstinkt zu schulen. Wer das erfolgreich umsetzen konnte, schreibt nun die Strategie nieder. Das Schriftstück dient ab diesem Zeitpunkt bei allen Trades wie eine Checkliste, damit die Vorgehensweise beibehalten wird.
Die ständige Evaluation
Die eigene Strategie kann in den ersten Wochen noch so gut funktionieren, aber der Markt entwickelt sich parallel dazu weiter und ist dynamisch. Folglich muss schon bei den ersten fehlgeschlagenen Trades eine Anpassung erfolgen, um auch entstehende Risiken zu minimieren oder bestenfalls zu umgehen.
Eine eigene Trading-Strategie lohnt sich immer
Der Aufbau einer eigenen Trading-Strategie bietet Tradern potenzielle Chancen auf Gewinne und einen langfristigen Vermögenszuwachs. Durch die selbstständige Gestaltung lernen die Trader bei jedem ihrer Schritte mit und passen sich individuell an, was bei der Kopie eines Trading-Verhaltens meist nicht möglich ist. Immerhin erfordert die individuelle Strategie einiges an Vorwissen, Geduld und vor allem Lernbereitschaft. Denn auch die besten Trader evaluieren ihre Prozesse mit jedem Handel aufs Neue und lernen aus ihren Entscheidungen zur dauerhaften Umsetzung ihrer erfolgreichen Konzepte.

