Über 3.000 Schäden durch Behandlungsfehler in Deutschland erfasst – Video

Laut dem Medizinischen Dienst wurden im Jahr 2023 in Deutschland 3.160 nachgewiesene Behandlungsfehler erfasst. Diese Zahl zeigt jedoch nur die Spitze des Eisbergs, da die tatsächliche Dunkelziffer vermutlich deutlich höher liegt. Behandlungsfehler können schwerwiegende Folgen für Patienten haben und reichen von Fehldiagnosen über falsche Medikationsverordnungen bis hin zu Operationsfehlern. In manchen Fällen führen sie zu erheblichen gesundheitlichen Schäden oder sogar zum Tod des Patienten. Neben den physischen Auswirkungen können Behandlungsfehler auch psychische Belastungen für Betroffene und deren Angehörige bedeuten, wie Angststörungen, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen.

Maßnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit

Um die Patientensicherheit zu erhöhen, sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Dazu gehören eine konsequente Fehlermeldung und -analyse im Gesundheitssystem, damit Fehlerquellen systematisch erkannt und behoben werden können. Auch eine Verbesserung der Ausbildung und Qualifikation von medizinischem Personal, etwa durch zusätzliche Seminare zum Thema Risikomanagement und Kommunikation mit Patienten, ist wichtig. Darüber hinaus benötigt es eine stärkere Regulierung und Kontrolle der Behandlungsqualität, um einheitliche Standards zu schaffen und die Einhaltung zu überwachen. Nur so kann das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem langfristig gestärkt und die Zahl der Behandlungsfehler reduziert werden.

Kontinuierliche Verbesserung der Patientensicherheit

Trotz aller Bemühungen wird es vermutlich nie eine vollständige Fehlerfreiheit in der Medizin geben. Medizinisches Handeln ist komplex und von vielen Faktoren abhängig. Umso wichtiger ist es, offen und transparent mit Behandlungsfehlern umzugehen, aus ihnen zu lernen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört auch, die Fehlerkultur in Kliniken und Arztpraxen zu verbessern, damit Mitarbeiter Fehler ohne Angst vor Konsequenzen melden können. Nur so kann die Patientensicherheit kontinuierlich verbessert und das Gesundheitssystem insgesamt gestärkt werden. Letztendlich geht es darum, das bestmögliche Ergebnis für die Patienten zu erzielen und gleichzeitig Schaden von ihnen abzuwenden.