Ukraine fordert härtere Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Premierminister Wolodymyr Groisman fordert von Deutschland und der EU eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. „Russland ist ein Aggressor und ein Okkupant. Die Eskalation im Asowschen Meer hat das wieder einmal gezeigt. Wir fordern von der EU und Deutschland, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen“, sagte Groisman der „Welt“.

Am Donnerstag hatte der ukrainische Premierminister mit Angela Merkel (CDU) das deutsch-ukrainische Wirtschaftsforum in Berlin eröffnet. Groisman erklärte zudem, dass das seit Mittwoch für 30 Tage geltende Kriegsrecht in der Ukraine nicht verlängert werde – es sei denn, es komme zu einer weiteren russischen Aggression gegen das Land. Das Kriegsrecht würde die demokratischen Freiheiten in der Ukraine und die Wahlen im März in keinem Fall einschränken.

Am Sonntag hatte die russische Küstenwache drei Schiffe der ukrainischen Marine in der Meerenge von Kertsch vor der Krim aufgebracht und die Besatzung inhaftiert. Die Ukraine verhängte in der Folge das Kriegsrecht. „Die Ukraine wird kämpfen und ihre Souveränität verteidigen“, sagte Groisman und erwähnte sogenannte „Spiegelhandlungen“, die man vornehmen werde. „Wenn Russland unsere Schiffe illegal festsetzt und unsere Marinesoldaten ins Gefängnis steckt, dann müssen umgekehrt auch russische Schiffe festgesetzt werden“, sagte Groisman. Auf Worte müssten Handlungen folgen, nur so könne Druck auf Russland ausgeübt werden. Das von Deutschland unterstützte Gaspipelineprojekt Nord Stream 2 kritisierte der ukrainische Ministerpräsident scharf. Es treibe ganz Europa in eine Anhängigkeit von Russland. „Es ist nicht nur schädlich für die Ukraine, sondern für den ganzen Kontinent“, sagte Groisman. „Es schwächt unsere Position gegenüber Russland.“

Foto: Ukrainische Flagge vor dem Parlament in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

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