Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Body-Cams für Polizisten

Nach dem Anstieg der Angriffe auf Polizisten bei Einsätzen im Bund in den Ländern spricht sich einer INSA-Umfrage zufolge die Mehrheit der Deutschen für die Einführung von Körperkameras bundesweit aus. Der Befragung für die „Bild“ (Mittwoch) zufolge sind 72,5 Prozent der Befragten für das Tragen von sogenannten „Body-Cams“ (2016: 62,2 Prozent), 11,5 Prozent sind dagegen (2016: 16,7 Prozent). 15,9 Prozent sagen „weiß nicht“ oder machen dazu keine Angabe (2016: 21,1 Prozent).

Für die Online-Umfrage wurden vom 30. Juni bis 3. Juli insgesamt 2.044 Bundesbürger im gesamten Bundesgebiet befragt. Mithilfe von sogenannten Body-Cams können unter anderem Angriffe auf Polizeibeamte besser dokumentiert werden. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurden in 2016 insgesamt 63.167 Polizisten Opfer von vollendeten Straftaten. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2015, als 56.822 Polizisten Opfer vollendeter Straftaten waren. Die Gewerkschaft der Polizei fordert Konsequenzen aus dieser Entwicklung und schließt auch die bundesweite Einführung von Körperkameras nicht mehr aus. „Wegen der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamte kann die Body-Cam dabei helfen, Polizisten vor Angriffen zu schützen“, sagte GdP-Chef Oliver Malchow der „Bild“. „Spitzen sich Situationen zu, erklären wir dem Gegenüber, dass die Kamera läuft. Erfahrungen zeigen, dass dann häufiger die Aggressivität abnimmt. Die Aufnahmen erleichtern auch, Straftaten zu verfolgen. Und: Man sieht zum Beispiel, wer zuerst schlägt.“ Körperkameras dürften jedoch nicht „die Tür für eine flächendeckende Videoüberwachung öffnen. Das lehnen wir ab.“ Auch dürften Body-Cams „nicht zur Verhaltenskontrolle von Polizisten genutzt werden“.

Foto: Polizisten, über dts Nachrichtenagentur

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