US-Botschafter warnt Europäer vor Geschäften mit Teheran

Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Berlin, Richard Grenell, warnt die Europäer davor, Geschäfte mit Teheran zu machen und damit US-Sanktionen zu umgehen. „Amerikanische Sanktionen zu umgehen, ist nicht ratsam“, sagte Grenell der „Welt am Sonntag“. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben ein europäisches Finanzkonstrukt („Instex“) entwickelt, das Unternehmen bei Geschäften mit dem Iran helfen soll, US-Strafmaßnahmen zu vermeiden.

Den europäischen Instex-Mechanismus betrachte Washington als „Missachtung von US-Politik“, so der Spitzendiplomat, der als enger Vertrauter des US-Präsidenten Donald Trump gilt. Trump wolle mit den Sanktionen die Iraner wieder an den Verhandlungstisch bringen. „So, wie wir es mit Nordkorea gemacht haben“, sagte der US-Botschafter. Der Umgang mit dem Iran folge der außenpolitischen Strategie des US-Präsidenten, die Grenell als „Trump Doktrin“ bezeichnet. Es handle sich dabei um eine zweigleisige Herangehensweise an Probleme, die der US-Diplomat mit „Zuckerbrot und Peitsche“ beschreibt – und von der man in Washington hoffe, dass sie auch im Iran zum Ziel führe. „Wir setzen die stärkst möglichen Sanktionen ein, während wir gleichzeitig Gespräche anbieten, um zu sehen, ob sich so das Verhalten bestimmter Staaten ändert“, sagte Grenell der „Welt am Sonntag“. Erstmals setze das Weiße Haus damit alle Hebel ein, die der US-Regierung zur Verfügung stünden.

Foto: Iran, über dts Nachrichtenagentur

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