US-Konflikt mit Iran: Röttgen will stärkere Rolle Deutschlands

Nach den iranischen Raketenangriffen auf zwei US-Militärbasen im Irak fordert der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), dass Deutschland eine stärkere Rolle in der Bewältigung des Konflikts einnehmen müsse. „Ich glaube, dass die jüngste Entwicklung die Europäer und damit auch Deutschland zwingt, gemeinsam dort mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte Röttgen dem Nachrichtenportal T-Online. Man erlebe bereits „einen Krieg der Worte und der Tweets“.

Jetzt müsse man verhindern, „dass daraus ein echter Krieg wird, denn die Lage ist offen und nichts ist vorhersehbar“, so der CDU-Politiker weiter. Er glaubt, dass sowohl die USA als auch der Iran in einem Dilemma steckten: „Sie wollen keinen Krieg, können es sich aber innenpolitisch auch nicht erlauben, schwach zu wirken“, so Röttgen. Mit Blick auf den getöteten iranischen General sagte er: „Soleimani hatte jahrelang systematisch im Auftrag der iranischen Führung die militärische Expansion des Irans unter Einsatz von terroristischen Mitteln betrieben. Hätte sich der Iran auf sein eigenes Staatsgebiet begrenzt und nicht außerhalb seines Staatsgebiets Terror, Gewalt und Tod verbreitet, gäbe es diesen Konflikt heute nicht“, so der CDU-Außenpolitiker. Einem „direkten Krieg mit den USA“ sei der Iran „militärisch bei Weitem nicht gewachsen“. Das Land stecke „in einer Krise und Teheran kann kein Interesse an einem offenen Konflikt mit den USA haben“, sagte Röttgen dem Nachrichtenportal T-Online. Er warnte mit Blick auf die Angriffe gegen die US-Militärbasen: „Wir sollten nicht darauf vertrauen, dass das schon alles war.“ Der russische Präsident Wladimir Putin habe sein Land zu einem wichtigen Machtfaktor im Nahen Osten gemacht. Putin müsse „nun entscheiden, ob Russland nur Krieg führt oder auch bereit ist, Ordnungsverantwortung im Nahen und Mittleren Osten zu übernehmen“, so der CDU-Politiker weiter.

Foto: Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur

 

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