Verbraucherzentrale-Vorstand Müller lobt Bundesagrarministerin

Vor einer Montag stattfindenden Expertenanhörung im Bundestag zum Thema „Gesunde Ernährung“ lobt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) das Vorhaben von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU), Bundesbürger in einer Befragung über eine Nährwert-Ampel auf Lebensmitteln abstimmen zu lassen. „Die Idee von Bundesministerin Klöckner, Verbraucher nach der besten Lösung für die Nährwert-Ampel zu fragen, ist klug“, sagte vzbv-Vorstand Klaus Müller dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben). „Nach zehnjährigem Streit zwischen Verbraucherschützern, Kinderärzten, Krankenkassen und Ernährungsexperten auf der einen und der Lebensmittelindustrie auf der anderen Seite war kein Konsens mehr in Sicht. Durch die Verbraucherbefragung könnte sich die Blockadehaltung ganz schnell auflösen“, so Müller.

Die Verbraucherschützer fordern Stichproben. „Auch muss es darum gehen, welches Modell am verständlichsten ist und bei der Wahl der gesünderen Alternative hilft – nicht welches am meisten gefällt“, sagte Müller. „Außerdem sollten bei der Auswertung Schulabschlüsse und das Einkommensniveau besonders berücksichtigt werden. Das sind leider zwei Faktoren, die deutlich mit der Fehlernährung in Deutschland zusammenhängen.“ Sein Verband favorisiere das französische Ampelmodell Nutri-Score. „Wir sind davon überzeugt, dass es das derzeit beste System ist. Es verrechnet negative Faktoren wie Zucker, Salz und Fett mit den positiven Ernährungselementen wie Früchten, Ballaststoffen oder Nüssen – und macht daraus etwas Anspornendes“, sagte der Verbraucherzentrale-Chef. Das Modell des bundeseigenen Max-Rubner-Instituts hält Müller hingegen für ungeeignet. „Es ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Das Rubner-Modell nutzt zwar den Algorithmus von Nutri-Score, verzichtet jedoch auf die Ampelfarben. Die sind aber als Orientierungshilfe letztlich ausschlaggebend für den Erfolg“, sagte er.

Foto: Julia Klöckner, über dts Nachrichtenagentur

 

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