Verfassungsschutzchef warnt vor Rückkehr des IS

Der Rückzug der USA aus Syrien könnte nach Ansicht des Verfassungsschutzes die Sicherheitslage in Deutschland deutlich verschlechtern. „Ich habe die Sorge, dass der IS wieder an Stärke gewinnt“, warnt der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, in der am Samstag erscheinenden Ausgabe des „Spiegel“. „Der Konflikt in Nordsyrien könnte auch dazu führen, dass ausländische IS-Kämpfer aus den Gefängnissen freikommen und nach Europa zurückkehren, im schlimmsten Fall unbemerkt“, sagt Haldenwang.

„Hier müssen die Sicherheitsbehörden wachsam sein.“ Nach einer internen Auflistung der Bundesregierung waren in Syrien zuletzt 84 IS-Anhänger mit deutschem Pass inhaftiert. Ein Drittel von ihnen wird von der Polizei als Gefährder eingestuft, 19 Männer und 8 Frauen. Ihnen trauen die Behörden schwere Gewalttaten bis hin zu Anschlägen zu. Mehr als 50 deutsche IS-Anhängerinnen dürften im Fall ihrer Rückkehr zumindest vorerst auf freiem Fuß bleiben. Anders als bei vielen Männern reicht ihr Handeln auf dem einstigen Gebiet des „Islamischen Staates“ oft nicht für einen Haftbefehl. Nach dem Beginn der Militärinvasion der Türkei sind nach „Spiegel“-Informationen bereits mindestens vier Frauen aus Deutschland aus einem Internierungslager in Nordsyrien entkommen.

Foto: Naher Osten, über dts Nachrichtenagentur

 

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