Video: Anti-Drohnen-Kampf – so wappnet sich Deutschland

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Die wachsende Zahl an Vorfällen mit mutmaßlich russischen Drohnen über Deutschland schlägt hohe Wellen. Die Bundesregierung sieht sich zunehmend gefordert, adäquate Maßnahmen zum Schutz des Luftraums zu ergreifen.

 

Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) plant nun, der Bundeswehr per Gesetz zu ermöglichen, unbemannte Flugkörper im Ernstfall abzuschiessen. Doch wie gut ist Deutschland tatsächlich auf diese neue Bedrohung in der Luft vorbereitet?

Gesetzliche Grundlagen in Arbeit

Der Vorstoß von Innenminister Dobrindt zielt darauf ab, eine klare rechtliche Grundlage für den Einsatz von militärischen Mitteln gegen Drohnen zu schaffen. Bisher ist die Rechtslage komplex und lässt im konkreten Gefahrenfall wenig Spielraum für schnelles Handeln. Das geplante Gesetz soll der Bundeswehr ermöglichen, Drohnen abzuwehren, die eine unmittelbare Gefahr für kritische Infrastruktur oder die öffentliche Sicherheit darstellen. Kritiker warnen jedoch vor einem möglichen Präzedenzfall und fordern eine genaue Definition des „Ernstfalls“, um Missbrauch zu verhindern.

Technische Ausstattung im Fokus

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen investiert Deutschland auch in die technische Aufrüstung zur Drohnenabwehr. Verschiedene Behörden und Organisationen testen derzeit unterschiedliche Systeme, darunter:

  • Radarsysteme: Diese sollen Drohnen frühzeitig erkennen und orten.
  • Störsender (Jammer): Diese können die Kommunikation zwischen Drohne und Pilot unterbrechen und so die Steuerung beeinträchtigen.
  • Laserwaffen: Diese bieten die Möglichkeit, Drohnen direkt zu zerstören.
  • Netz-Drohnen: Diese „fangen“ feindliche Drohnen mit Netzen ein.

Die Bundeswehr und die Bundespolizei testen und evaluieren diese Technologien intensiv, um die effektivsten Lösungen für unterschiedliche Einsatzszenarien zu identifizieren.

Zivile Drohnenabwehr wird ausgebaut

Nicht nur militärische Einrichtungen, sondern auch zivile Behörden und Unternehmen rüsten sich gegen Drohnen. Flughäfen, Kraftwerke und Justizvollzugsanstalten investieren in eigene Systeme zur Drohnenabwehr, um unbefugte Überflüge zu verhindern und die Sicherheit zu gewährleisten. Hier kommen oft ähnliche Technologien wie im militärischen Bereich zum Einsatz, jedoch mit einem Fokus auf defensiven Maßnahmen, die das Abfangen oder Blockieren von Drohnen ermöglichen.

Internationale Kooperation unabdingbar

Angesichts der grenzüberschreitenden Natur der Bedrohung durch Drohnen ist die internationale Kooperation von entscheidender Bedeutung. Deutschland arbeitet eng mit seinen europäischen Partnern zusammen, um Informationen auszutauschen, gemeinsame Standards zu entwickeln und die Drohnenabwehr zu koordinieren. Ziel ist es, ein umfassendes System zur Sicherung des europäischen Luftraums zu schaffen und auf neue Bedrohungen schnell und effektiv reagieren zu können.

Die Entwicklung der Drohnenabwehr in Deutschland befindet sich in einem dynamischen Prozess. Während die rechtlichen Grundlagen geschaffen und die technische Ausstattung verbessert wird, bleibt die kontinuierliche Beobachtung der Bedrohungslage und die Anpassung der Strategien entscheidend, um der wachsenden Herausforderung durch Drohnen wirksam zu begegnen.

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