Bauchfett ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern gilt als einer der größten Risikofaktoren für die Gesundheit.
Selbst Menschen mit einem normalen Body-Mass-Index (BMI) können betroffen sein. Ernährungsmediziner Matthias Riedl warnt im Interview vor den Gefahren und erklärt, wie man den Bauchumfang richtig misst und warum Ernährung eine größere Rolle spielt als Sport.
Risiko für Herzinfarkt und Diabetes: Bauchfett ist mehr als nur Übergewicht
Bauchfett ist stoffwechselaktiv und produziert Hormone und Botenstoffe, die Entzündungen im Körper fördern. Diese Entzündungen können das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ 2 und bestimmte Krebsarten deutlich erhöhen. Anders als Unterhautfettgewebe lagert sich Bauchfett um die inneren Organe an und beeinträchtigt deren Funktion.
Bauchumfang richtig messen: So erkennen Sie Ihr Risiko
Laut Dr. Riedl ist der BMI allein nicht aussagekräftig genug, um das Gesundheitsrisiko durch Bauchfett zu beurteilen. Wichtig ist die Messung des Bauchumfangs. Frauen sollten einen Bauchumfang von 80 cm nicht überschreiten, bei Männern liegt die Grenze bei 94 cm. Gemessen wird der Umfang auf Höhe des Bauchnabels. Liegt der Wert darüber, ist das Risiko für gesundheitliche Probleme erhöht.
Ernährung schlägt Sport: 2 Regeln für einen flacheren Bauch
Viele glauben, dass Sport der Schlüssel zur Reduzierung von Bauchfett ist. Dr. Riedl betont jedoch, dass die Ernährung eine weitaus größere Rolle spielt. „Sport ist wichtig für die Gesundheit, aber beim Abbau von Bauchfett ist die Ernährung entscheidend“, so der Experte. Er empfiehlt folgende zwei Regeln:
- Zucker reduzieren: Zuckerhaltige Getränke, Süßigkeiten und stark verarbeitete Lebensmittel treiben den Insulinspiegel in die Höhe und fördern die Fetteinlagerung im Bauchbereich.
- Ballaststoffe erhöhen: Ballaststoffe sättigen, regulieren den Blutzuckerspiegel und fördern eine gesunde Darmflora. Ideal sind Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte.
Langfristige Umstellung: Gesunde Ernährung als Dauerlösung
Dr. Riedl rät zu einer langfristigen Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Crash-Diäten seien kontraproduktiv und führen langfristig nicht zum Erfolg. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und magerem Eiweiß sei der Schlüssel zu einem gesünderen Bauch und einem geringeren Krankheitsrisiko. In Kombination mit regelmäßiger Bewegung lässt sich so Bauchfett effektiv reduzieren und die Gesundheit langfristig verbessern.