Der Goldpreis eilt von Rekord zu Rekord. Bereits den fünften Tag in Folge erreicht das Edelmetall ein neues Allzeithoch und übertrifft dabei selbst kühnste Erwartungen.
Auch Silber profitiert von der Goldgräberstimmung und notiert derzeit auf einem Niveau, das zuletzt vor Jahrzehnten erreicht wurde. Doch was steckt hinter dem Höhenflug der Edelmetalle und wie lange wird der Trend noch anhalten? Die britische Großbank HSBC hat nun eine optimistische Prognose für Gold veröffentlicht und sieht das gelbe Edelmetall noch lange nicht am Ende seiner Reise.
Goldpreis erklimmt neue Gipfel
Der Goldpreis hat in den letzten Wochen eine beeindruckende Rallye hingelegt. Getrieben von Unsicherheit an den Finanzmärkten, steigender Inflation und geopolitischen Spannungen, stieg der Preis für eine Feinunze Gold (ca. 31,1 Gramm) auf über 3.600 Euro und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Auch Silber profitierte von der gestiegenen Nachfrage nach Edelmetallen und verteuerte sich deutlich.
Experten sehen mehrere Gründe für den anhaltenden Goldrausch. Zum einen dient Gold traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere der Krieg in der Ukraine und die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China, treiben viele Investoren in sichere Anlagen wie Gold.
Inflation und Zinserwartungen befeuern Nachfrage
Zum anderen sorgt die hohe Inflation in vielen Ländern dafür, dass Anleger ihr Kapital in Sachwerte wie Gold umschichten, um ihr Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen. Zudem spekulieren viele Investoren auf sinkende Zinsen, da die Zentralbanken weltweit aufgrund der schwächelnden Konjunktur gezwungen sein könnten, ihre Geldpolitik zu lockern. Sinkende Zinsen machen Gold als zinslose Anlage attraktiver.
HSBC prognostiziert weitere Kurssteigerungen
Die britische Großbank HSBC geht davon aus, dass der Goldpreis noch weiter steigen wird. In einer aktuellen Studie prognostizieren die Analysten der Bank, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten auf 5.000 US-Dollar pro Unze (rund 4300 Euro) steigen könnte.
„Wir sehen weiterhin starkes Aufwärtspotenzial für Gold“, schreiben die Analysten. „Die Kombination aus geopolitischen Risiken, steigender Inflation und der Erwartung sinkender Zinsen dürfte die Nachfrage nach Gold weiter antreiben.“
HSBC weist jedoch auch darauf hin, dass die Goldpreisentwicklung von einer Reihe von Faktoren abhängt, darunter die Entwicklung der Weltwirtschaft, die Geldpolitik der Zentralbanken und die geopolitische Lage.
Risiken und Chancen für Investoren
Obwohl die Aussichten für Gold derzeit positiv sind, sollten Anleger die Risiken nicht außer Acht lassen. Ein plötzlicher Rückgang der Inflation oder eine unerwartete Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken könnten den Goldpreis belasten. Auch eine Entspannung der geopolitischen Lage könnte die Nachfrage nach Gold reduzieren.
Dennoch bleibt Gold für viele Anleger eine attraktive Beimischung im Portfolio, insbesondere in unsicheren Zeiten. Es bietet Schutz vor Inflation, dient als sicherer Hafen in Krisen und kann in einem diversifizierten Portfolio zur Risikoreduzierung beitragen. Ob die Prognose der HSBC zutrifft und der Goldpreis tatsächlich die Marke von 5.000 US-Dollar erreicht, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass Gold auch weiterhin ein wichtiger Faktor an den Finanzmärkten bleiben wird.