Die Trump-Regierung hat Schritte zur Wiedereröffnung des Arctic National Wildlife Refuge in Alaska für Öl- und Gasbohrungen unternommen und damit einen der längsten Umweltkonflikte der USA neu entfacht. Die weitläufige, 1,56 Millionen Morgen große Küstenebene soll unter ihrer gefrorenen Tundra Milliarden Barrel Öl enthalten. Befürworter argumentieren, dass die Erschließung dieser Reserven die amerikanische Energieunabhängigkeit stärken und dringend benötigte Einnahmen in die abgelegenen Gemeinden Alaskas bringen werde. Innenminister Doug Burgum bezeichnete die Entscheidung als Zeichen dafür, dass „Alaska für Geschäfte offen“ sei, während die Regierung sieben Förderlizenzen wieder einsetzte, die zuvor unter Präsident Biden aufgehoben wurden. Umweltverbände verurteilten den Schritt umgehend und warnten, er könne die Höhlengebiete der Eisbären zerstören und die für die indigene Kultur lebenswichtigen Karibuherden stören. Kritiker argumentieren, dass die Bohrungen eines der letzten wirklich unberührten Gebiete der Erde industrialisieren würden. Viele große Ölkonzerne könnten sich aus Kostengründen und angesichts öffentlicher Kritik weiterhin von der bevorstehenden Lizenzvergabe fernhalten. Einige alaskische Ureinwohnergruppen begrüßen die wirtschaftlichen Chancen, die Öl bietet, während andere befürchten, dass es ihre Lebensweise bedroht. Der Plan sieht zudem die Genehmigung neuer Straßen durch sensible Naturschutzgebiete vor, was die Bedenken von Umweltschützern weiter verstärkt.
