Die Diagnose Demenz ist für Betroffene und Angehörige gleichermaßen erschütternd. Lange Zeit gab es kaum Hoffnung auf eine wirksame Behandlung. Doch nun gibt es einen Lichtblick: Ein neues Medikament soll das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Prof. Dr. Timo Grimmer vom TUM Klinikum Rechts der Isar klärt auf, welche Patienten für die Therapie in Frage kommen und wann mit einer vollständigen Heilung zu rechnen ist.
Monoklonale Antikörper im Kampf gegen Demenz
Das neue Medikament basiert auf monoklonalen Antikörpern. Diese wirken gezielt auf ein giftiges Eiweiß namens Amyloid im Gehirn ein, das als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Alzheimer-Demenz gilt. Die Antikörper sollen das Amyloid abbauen und so die Nervenzellen vor Schäden schützen.
Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, nicht heilen
Prof. Grimmer betont jedoch, dass das neue Medikament keine Heilung für Demenz darstellt. Es kann lediglich das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Symptome lindern.
„Es ist wichtig zu verstehen, dass wir mit diesem Medikament keine Demenz heilen können,“ so Prof. Grimmer. „Aber wir können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und den Patienten mehr Lebensqualität schenken.“
Welche Patienten kommen in Frage?
Nicht alle Demenzpatienten können von dem neuen Medikament profitieren. Prof. Grimmer erklärt, dass es vor allem für Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz geeignet ist, bei denen das Amyloid im Gehirn nachgewiesen wurde.
„Es ist wichtig, die Patienten sorgfältig auszuwählen und zu prüfen, ob sie die Voraussetzungen für die Therapie erfüllen,“ so Prof. Grimmer. „Dazu gehört eine gründliche Diagnostik und die Messung des Amyloid-Gehalts im Gehirn.“
Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei allen Medikamenten gibt es auch bei dem neuen Demenzmedikament Nebenwirkungen und Risiken. Dazu gehören unter anderem Hirnödeme und Mikroblutungen im Gehirn. Prof. Grimmer betont, dass die Patienten während der Therapie engmaschig überwacht werden müssen, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Wann kommt die Heilung?
Die Forschung im Bereich Demenz schreitet rasant voran. Prof. Grimmer ist optimistisch, dass es in Zukunft weitere Fortschritte geben wird und dass eines Tages auch eine Heilung möglich sein wird.
„Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir sind auf dem richtigen Weg,“ so Prof. Grimmer. „Es ist wichtig, weiter zu forschen und neue Therapieansätze zu entwickeln, um Demenz eines Tages besiegen zu können.“