Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien, ist in Griechenland Realität geworden: Mangos, die nicht aus fernen Ländern importiert, sondern direkt vor der Haustür angebaut werden.
In der Region Kyparissia im Westen der Peloponnes, traditionell bekannt für Olivenhaine und saftige Wassermelonen, wächst nun eine exotische Frucht, die eigentlich in tropischen Gefilden beheimatet ist. Der Klimawandel, der die Region vor neue Herausforderungen stellt, macht es möglich – und zwingt Landwirte zum Umdenken.
Traditioneller Anbau unter Druck
Kyparissia, eine fruchtbare Küstenregion, war lange Zeit ein Paradies für Olivenbauern und Wassermelonenproduzenten. Im Vergleich zu anderen Teilen Griechenlands zeichnete sich die Region durch relativ hohe Niederschlagsmengen aus, die einen stabilen Ertrag garantierten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Klimawandel hat auch hier Einzug gehalten, und die einst zuverlässigen Regenfälle sind seltener geworden. Dürreperioden, die sich über Wochen oder sogar Monate erstrecken, setzen den traditionellen Anbaumethoden immer stärker zu.
„Früher konnten wir uns auf das Wetter verlassen“, erklärt Giorgos, ein Landwirt aus Kyparissia, der seinen Namen nicht vollständig nennen möchte. „Heute wissen wir nicht mehr, ob es genug regnen wird. Die Olivenbäume leiden, und auch die Wassermelonen sind nicht mehr so ertragreich wie früher.“
Mangos als alternative Kulturpflanze
Angesichts dieser Herausforderungen suchen die Landwirte in Kyparissia nach alternativen Kulturpflanzen, die besser an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind. Einige experimentieren mit dem Anbau von Avocados, andere mit Kiwis. Doch die Mango, die Königin der Tropen, erweist sich für einige als besonders vielversprechend.
Der Anbau von Mangos in Griechenland mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, doch die klimatischen Veränderungen machen es möglich. Die steigenden Temperaturen und die längeren Sommerperioden schaffen ideale Bedingungen für die Mango, die Wärme und viel Sonne liebt.
Herausforderungen und Chancen
Der Mangoanbau in Kyparissia ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Landwirte müssen sich mit neuen Anbaumethoden vertraut machen, die an die mediterranen Bedingungen angepasst sind. Auch der Wasserbedarf der Mangobäume ist nicht zu unterschätzen, insbesondere in Dürreperioden.
Trotz der Herausforderungen sehen die Landwirte in dem Mangoanbau auch eine große Chance. Die Nachfrage nach exotischen Früchten in Europa ist hoch, und Mangos aus Griechenland könnten eine attraktive Alternative zu importierten Mangos aus Übersee sein.
Nachhaltiger Anbau im Fokus
Viele Landwirte in Kyparissia legen Wert auf einen nachhaltigen Anbau. Sie setzen auf wassersparende Bewässerungstechniken und verzichten auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Sie wollen nicht nur eine neue Einnahmequelle erschließen, sondern auch die Umwelt schonen.
„Wir müssen lernen, mit dem Klimawandel zu leben“, sagt Giorgos. „Das bedeutet, dass wir uns anpassen und neue Wege gehen müssen. Der Mangoanbau ist ein Versuch, die Zukunft unserer Landwirtschaft zu sichern.“
Mangos aus Kyparissia – ein Zeichen des Wandels
Die Mangos aus Kyparissia sind mehr als nur eine neue Frucht auf dem griechischen Markt. Sie sind ein Zeichen des Wandels, ein Symbol für die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel. Sie zeigen, dass selbst traditionelle Anbauregionen neue Wege gehen können, um ihre Zukunft zu sichern. Und sie machen deutlich, dass der Klimawandel nicht nur Bedrohungen, sondern auch unerwartete Chancen mit sich bringen kann. Ob sich der Mangoanbau in Griechenland langfristig etabliert, wird die Zukunft zeigen. Doch eines ist sicher: Die Landwirte in Kyparissia sind bereit, neue Wege zu beschreiten und sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen.
