Der Sommer neigt sich dem Ende zu und die Temperaturen sinken. Für Autofahrer bedeutet das: Es ist Zeit, die Sommerreifen einzulagern und die Winterreifen aufzuziehen.
Wer den saisonalen Reifenwechsel selbst in die Hand nehmen möchte, kann mit der richtigen Vorbereitung und einigen Handgriffen viel Geld sparen. Dieser Artikel gibt Ihnen wertvolle Tipps und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit der Reifenwechsel reibungslos gelingt.
Vorbereitung ist alles: Das benötigen Sie für den Reifenwechsel
Bevor Sie mit dem Reifenwechsel beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alles Notwendige zur Hand haben. Folgende Ausrüstung ist empfehlenswert:
- Winterreifen: Achten Sie auf die richtige Reifengröße und das Schneeflockensymbol (Alpine-Symbol), das die Wintertauglichkeit bestätigt.
- Drehmomentschlüssel: Unerlässlich, um die Radmuttern mit dem richtigen Drehmoment anzuziehen.
- Wagenheber: Zum Anheben des Fahrzeugs. Achten Sie auf die Tragfähigkeit und sicheren Stand.
- Radkreuz oder Nusskasten: Zum Lösen und Festziehen der Radmuttern.
- Unterlegkeile: Zur Sicherung des Fahrzeugs gegen Wegrollen.
- Drahtbürste oder Reinigungsbürste: Zum Reinigen der Radnaben und Radaufnahmen.
- Schutzhandschuhe: Zum Schutz der Hände.
- Reifentaschen oder -markierungen: Zur Kennzeichnung und Lagerung der Sommerreifen.
- Montagepaste oder Kupferpaste (optional): Zur Erleichterung der Demontage und Montage der Räder.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So wechseln Sie Ihre Reifen selbst
- Sicherheit geht vor: Suchen Sie einen ebenen und sicheren Untergrund. Ziehen Sie die Handbremse fest und legen Sie den ersten Gang ein (bzw. die Parkposition bei Automatikgetrieben). Sichern Sie das Fahrzeug mit Unterlegkeilen gegen Wegrollen.
- Radmuttern lösen: Lösen Sie die Radmuttern mit dem Radkreuz oder Nusskasten, bevor Sie den Wagenheber ansetzen. Drehen Sie die Muttern um etwa eine halbe Umdrehung entgegen dem Uhrzeigersinn.
- Fahrzeug anheben: Setzen Sie den Wagenheber an den dafür vorgesehenen Punkten am Fahrzeugrahmen an. Diese sind in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs beschrieben. Heben Sie das Fahrzeug so weit an, bis das Rad frei in der Luft hängt.
- Radmuttern entfernen: Schrauben Sie die Radmuttern vollständig ab und legen Sie sie an einem sicheren Ort ab.
- Rad demontieren: Ziehen Sie das Rad vorsichtig von der Radnabe.
- Radnabe reinigen: Reinigen Sie die Radnabe und die Radaufnahme mit einer Drahtbürste oder Reinigungsbürste, um Rost und Schmutz zu entfernen.
- Winterrad montieren: Setzen Sie das Winterrad auf die Radnabe. Achten Sie auf die richtige Ausrichtung.
- Radmuttern handfest anziehen: Schrauben Sie die Radmuttern handfest an.
- Fahrzeug absenken: Senken Sie das Fahrzeug mit dem Wagenheber ab, bis das Rad wieder Bodenkontakt hat.
- Radmuttern mit Drehmoment anziehen: Ziehen Sie die Radmuttern mit dem Drehmomentschlüssel über Kreuz (z.B. im Uhrzeigersinn oder im Sternmuster) mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Drehmoment an. Das richtige Drehmoment finden Sie in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs oder beim Reifenhändler.
- Reifendruck prüfen und anpassen: Überprüfen Sie den Reifendruck aller vier Reifen und passen Sie ihn gegebenenfalls an die Herstellerangaben an.
- Radmuttern nachziehen: Überprüfen Sie die Radmuttern nach etwa 50 bis 100 Kilometern Fahrt erneut und ziehen Sie sie gegebenenfalls nach.
Tipps für die richtige Lagerung der Sommerreifen
- Reinigen Sie die Sommerreifen gründlich von Schmutz und Bremsstaub.
- Lagern Sie die Reifen kühl, trocken und dunkel.
- Verwenden Sie Reifentaschen oder -markierungen, um die Reifen zu kennzeichnen (Position am Fahrzeug).
- Legen Sie Kompletträder (Reifen auf Felge) gestapelt oder hängen Sie sie auf. Reifen ohne Felge sollten stehend gelagert werden.
Mit der richtigen Vorbereitung zum erfolgreichen Reifenwechsel
Mit der richtigen Vorbereitung, dem passenden Werkzeug und einer sorgfältigen Arbeitsweise gelingt der Reifenwechsel in Eigenregie problemlos. Achten Sie stets auf Ihre Sicherheit und überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck und den Zustand Ihrer Reifen. Bei Unsicherheiten sollten Sie jedoch lieber einen Fachmann aufsuchen.