Virologe will konsequente Kontaktbeschränkung wegen Corona-Mutation

Die neue Virusvariante B117 bereitet Virologen Sorge. „Um B117 zu kontrollieren, müssen wir bei den Kontaktbeschränkungen noch konsequenter sein als bisher“, sagte Jörg Timm, Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, am Dienstag mit Blick auf das Treffen von Bund und Ländern dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). Es sei inzwischen eine gesicherte Erkenntnis, dass diese Variante ein deutlich größeres Ansteckungspotenzial hat als die bislang dominante Coronavirus-Variante.

„Die epidemiologischen Daten einer neuen Studie vom London Imperial College lassen da wenig Zweifel“, urteilte der Experte. Man müsse davon ausgehen, dass die Infektionszahlen auch bei bereits bestehenden Corona-Maßnahmen plötzlich wieder zunehmen. „Wir hätten plötzlich eine Reproduktionszahl von deutlich über 1. Das heißt im Klartext: Eine infizierte Person würde dann im Schnitt ein bis zwei weitere Personen anstecken.“ Momentan sei es im Durschnitt weniger als eine weitere Person, sagte Timm. „Das ist dann schon ein gewaltiger Unterschied, wenn sich diese Variante durchsetzt.“ Derzeit sei unklar, wie stark die Variante bereits in Deutschland vertreten ist und wie schnell sie sich ausbreitet. Zusätzlich bewegten sich die Infektionszahlen in Deutschland sowieso schon auf einem zu hohen Niveau. „Deshalb müssen niedrigere Infektionszahlen weiterhin das oberste Ziel sein, um wieder in ein besseres Fahrwasser zu kommen.“ (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Mann mit Schutzmaske in einer U-Bahn, über dts Nachrichtenagentur

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