Voestalpine zeigt Stabilität

Wien – Ganz Europa stöhnt unter der Situation in der Stahlindustrie, auch die Voestalpine erwartete große Umsatzrückgänge. Bei der Präsentation der Zahlen aus dem ersten Quartal 2013 zeigte sich jedoch eine stabilere Entwicklung als prognostiziert.

Bessere Zahlen als erwartet

„Die Entwicklung der letzten Monate zeigt, dass der bis zum Jahresbeginn 2013 vorherrschende konjunkturelle Abwärtstrend gebannt ist. Aus heutiger Sicht könnte es in den nächsten Monaten zu einer weiteren Stabilisierung der globalen Konjunktursituation kommen“, freut sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder. Der Umsatzrückgang im ersten Quartal pendelte sich bei 3,8 Prozent ein, dem entspricht ein Betrag von 2,94 Milliarden Euro. Das EBITDA konnte beinahe stabil gehalten werden, Differenz lediglich sechs Millionen Euro. Das EBITDA liegt nun bei 366 Millionen Euro, statt bei befürchteten 356 Millionen. Die Konkurrenzkonzerne Arcelor Mittal und Salzgitter beklagen einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe. Das Betriebsergebnis des Vorjahres konnte von der Voestalpine sogar beinahe erreicht werden, obwohl Analysten mit einem Rückgang um mindestens 14 Millionen Euro rechneten. Das Ergebnis vor Steuern wurde mit einem Wert von 180 Millionen Euro angegeben, prognostiziert wurden 166 Millionen.

Grund ist Flexibilität

Die Voestalpine ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Eder sieht den Grund für die erfreulichen Zahlen in der Flexibilität des Konzerns: „Unterstützt wurde die im Branchenvergleich überdurchschnittliche Entwicklung durch die schnelle und konsequente Umsetzung von Effizienz- und Kostenoptimierungsmaßnahmen“. Er sieht auch dem kommenden Geschäftsjahr 2013/2014 optimistisch entgegen. Ein Problem im kommenden Geschäftsjahr werden die Preise darstellen, sowohl die Preise für Stahl als auch die Rohstoffpreise. Seite 2009 sind die Preise für Stahl lediglich um 20 Prozent gestiegen. Der Preisanstieg der Rohstoffe ist wesentlich höher. Für Eisenerz müssen gegenüber 2009 nun 45 Prozent mehr im Einkauf berechnet werde. Bei Kohle liegt die Teuerung sogar bei 60 Prozent.

Die Voestalpine AG entwickelte sich aus der 1946 gegründeten VOEST, einem verstaatlichten Industriezweig, der seinerseits aus den Hermann-Göring-Werken, einem Rüstungsbetrieb, hervorgegangen ist. Die Privatisierung erfolgte 1995 mit dem Börsengang. Heute ist die Voestalpine AG weltweit in mehr als 60 Ländern vertreten und kann auf rund 360 Produktions-Vertriebsgesellschaften verweisen. Beschäftigt werden bei der Voestalpine AG gegenwärtig 46.500 Mitarbeiter. Wichtigster Meilenstein in der Geschichte der damaligen VOEST war die Entwicklung des Linz-Donawitz-Verfahrens, bei dem Roheisen mit technisch reinem Sauerstoff aufgeblasen wird. Das LD-Verfahren stellt eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Stahlerzeugung dar. Das Stahlwerk LD-3 in Linz gilt als eines der modernsten Stahlwerke weltweit.

Foto: © Voestalpine

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