Waldeigentümerpräsident will Satellitenüberwachung

Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, der Bundestagsabgeordnete Hans-Georg von der Marwitz (CDU), fordert eine bessere Überwachung des deutschen Waldes. „Wir brauchen ein modernes Monitoring auf Basis von Satellitenüberwachung“, sagte von der Marwitz der „Welt“ (Samstagausgabe). „Wir müssen den aktuellen Zustand jederzeit per Knopfdruck abrufen und sehen können, wo und wie der Wald leidet.“

Den jährlich erhobenen Waldzustandsbericht hält er nicht mehr für zeitgemäß. Es habe in der aktuellen Krise fast ein halbes Jahr gedauert, bis aus den Ländern genaue Informationen über die Schäden im Wald gemeldet worden seien. Von der Marwitz, der im Osten Brandenburgs 110 Hektar Wald bewirtschaftet, bezeichnet die Lage in den Wäldern als „dramatisch“. Selbst 120-jährige Eichen würden trotz ihrer tiefen Wurzeln nicht genug Wasser bekommen und absterben. Bislang wird die bundesweit geschädigte Waldfläche mit 110.000 Hektar angegeben. Von der Marwitz rechnet damit, dass es bis Ende des Jahres „deutlich mehr“ sein wird. Bei der Wiederaufforstung müssten sich die Waldbesitzer künftig möglichst breit aufstellen und auch „Gastbaumarten“ wie etwa Douglasie, Japanische Lärche oder Nordische Küstentanne in die Bestände aufnehmen. Angesichts des Klimawandels erwartet von der Marwitz, dass der Wald an einigen Standorten keine Zukunft habe: „Es wird Gebiete geben, in denen Waldflächen auf Dauer verbuschen.“ Zugleich ist er aber überzeugt, dass es in Deutschland immer Wald geben werde: „Die Frage ist nur, ob wir noch den Wald haben werden, wie wir ihn seit Jahrhunderten kennen.“

Foto: Wald, über dts Nachrichtenagentur

 

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