Der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen ist für viele Autofahrer ein jährlich wiederkehrendes Ritual. Dieser Schritt ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit in den kälteren Monaten. Winterreifen sind speziell für die Bedingungen bei Schnee, Eis und Nässe ausgelegt und bieten deutlich mehr Grip und Kontrolle über das Fahrzeug als Sommerreifen.
Der ADAC, als einer der größten Automobilclubs Europas, führt regelmäßig umfangreiche Tests durch, um Autofahrern Orientierung bei der Reifenwahl zu geben. In diesem Jahr mussten jedoch vier getestete Winterreifenmodelle die Note „mangelhaft“ hinnehmen – ein Ergebnis, das nachdenklich stimmt.
Reifentests des ADAC: Hohe Ansprüche an Qualität und Sicherheit
Der ADAC Reifentest ist ein akribisch durchgeführtes Verfahren, bei dem die Experten die Reifen auf Herz und Nieren prüfen. Getestet werden dabei Kriterien wie Nassbremsen, Schneehaftung, Eis-/Schneepiste, Aquaplaning-Verhalten, Rollwiderstand und Geräuschentwicklung. Nur Reifen, die in allen Disziplinen überzeugen, können die Bestnote „sehr gut“ erzielen.
Dass nun vier Modelle die Messlatte nicht erreichen konnten, zeigt, wie hoch die Ansprüche des ADAC an Qualität und Sicherheit sind. Immerhin geht es bei der Reifenwahl um die Fahrsicherheit der Autofahrer – ein Kompromiss ist hier nicht akzeptabel.
Die durchgefallenen Winterreifen im Detail
Konkret handelt es sich bei den vier mangelhaften Winterreifen um folgende Modelle:
1. Kingstar SW40 in der Dimension 195/65 R15
2. Torque TQ022 in der Dimension 195/65 R15
3. Torque TQ022 in der Dimension 205/55 R16
4. West Lake SW606 in der Dimension 195/65 R15
Alle diese Reifen fielen laut ADAC-Testbericht vor allem durch schlechte Leistungen auf nasser und vereister Fahrbahn auf. Beim Thema Schneehaftung und Aquaplaning-Verhalten konnten sie ebenfalls nicht überzeugen.
Interessant ist, dass drei der vier Modelle aus dem Hause Torque und Kingstar stammen – Reifenmarken, die eher im unteren Preissegment angesiedelt sind. Offenbar reichen die eingesetzten Materialien und Produktionstechnologien hier nicht aus, um mit den Spitzenreifen mithalten zu können.
Konsequenzen für Autofahrer: Reifenwahl mit Umsicht treffen
Für Autofahrer bedeutet dieses Testergebnis, dass sie bei der Wahl ihrer Winterreifen besonders sorgfältig vorgehen müssen. Der Griff zum günstigsten Angebot kann sich hier als Fehler erweisen, wenn die Sicherheit darunter leidet.
Stattdessen empfiehlt der ADAC, auf Produkte etablierter Marken zu setzen, die in unabhängigen Tests überzeugen konnten. Zwar sind diese in der Anschaffung etwas teurer, dafür bieten sie aber ein Höchstmaß an Fahrsicherheit – gerade bei widrigen Wetterbedingungen.
Autofahrer sollten auch bedenken, dass Reifen nicht nur eine einmalige Investition sind, sondern über mehrere Winter genutzt werden. Hier lohnt es sich also, etwas mehr in die Qualität zu investieren.
Natürlich spielt auch die korrekte Dimensionierung und der regelmäßige Reifenwechsel eine entscheidende Rolle. Nur passende Reifen in gutem Zustand können ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten und die gewünschte Sicherheit bieten.
Die besten Reifen im Test
Der Continental WinterContact TS 870 ist der Testsieger mit der Gesamtnote 2,0. Dieser Reifen setzt in puncto Fahrsicherheit neue Maßstäbe. Egal ob auf nasser oder winterlicher Fahrbahn, keiner der Konkurrenzmodelle kann mit ihm mithalten. Nur knapp dahinter landet der Goodyear UltraGrip Performance 3 mit der Testnote 2,2. Dieser Reifen zeichnet sich durch seine sehr ausgewogene Leistung aus. Auf dem dritten Platz folgt der Michelin Alpin 3 mit der Note 2,3. Dieser Reifen besticht vor allem durch seine hervorragende Umweltbilanz und seine Nachhaltigkeit.
Der Continental WinterContact TS 870 überzeugt vor allem durch seine exzellente Traktion und Bremswirkung auf nassen und winterlichen Straßen. Unabhängige Tests haben gezeigt, dass der Reifen in diesen Disziplinen die Spitzenleistungen erbringt. Das verleiht dem Fahrer ein hohes Maß an Sicherheit und Kontrolle auch unter schwierigen Bedingungen. Darüber hinaus zeichnet sich der TS 870 durch seine gute Aquaplaning-Resistenz aus, was das Risiko von Kontrollverlust bei Aquaplaning deutlich reduziert.
Auch der Goodyear UltraGrip Performance 3 weiß rundum zu überzeugen. Er bietet eine hervorragende Balance zwischen Fahrsicherheit, Komfort und Energieeffizienz. Unabhängige Tester lobten insbesondere das präzise Handling und die kurzen Bremswege des Reifens. Darüber hinaus zeichnet er sich durch eine hohe Laufleistung und Langlebigkeit aus.
Der Michelin Alpin 3 sticht vor allem durch seine überragende Umweltbilanz hervor. Durch den Einsatz innovativer Technologien und nachhaltiger Materialien konnte Michelin den Reifenabrieb und den CO2-Ausstoß im Vergleich zu Vorgängermodellen deutlich reduzieren. Damit bietet der Alpin 3 Autofahrern die Möglichkeit, Fahrspaß und Umweltschutz in Einklang zu bringen.
Fazit: Qualität hat ihren Preis – aber zahlt sich aus
Das Ergebnis des aktuellen ADAC-Reifentests zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, bei der Wahl der Winterreifen genau hinzuschauen. Wer auf Billigprodukte setzt, riskiert möglicherweise seine Sicherheit auf der Straße.
Stattdessen empfiehlt es sich, in qualitativ hochwertige Reifen zu investieren. Der etwas höhere Anschaffungspreis zahlt sich durch mehr Fahrstabilität, Traktion und Bremsleistung auf winterlichen Straßen aus. Schließlich geht es beim Thema Reifen um die Sicherheit von Fahrern, Mitfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern.
Der ADAC Reifentest liefert hier wertvolle Orientierung. Autofahrer sollten die Testergebnisse sorgfältig prüfen und beim Reifenkauf auf empfohlene Modelle setzen. Nur so lässt sich das Risiko von Unfällen in der kalten Jahreszeit minimieren und die Freude am Winterauto-Erlebnis voll und ganz genießen.