Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befindet sich derzeit auf einer mehrtägigen Reise nach Kenia. In der Hauptstadt Nairobi trifft er sich mit Vertretern der kenianischen Regierung sowie der Wirtschaft, um über mögliche Wege einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika zu sprechen.
In seiner Eröffnungsrede bei einem Wirtschaftsforum betont Habeck die Bedeutung Afrikas für die deutsche Wirtschaft: „Afrika ist für uns in Deutschland nicht nur ein Kontinent der Zukunft, sondern auch ein wichtiger Partner für die Bewältigung globaler Herausforderungen.“ Er verweist dabei auf die enormen Wachstumspotenziale des afrikanischen Kontinents, der bevölkerungsmäßig bereits heute schon der zweitgrößte Kontinent ist und in den nächsten Jahrzehnten einen enormen demografischen Aufschwung erleben wird.
Voraussetzungen für eine vertiefte Partnerschaft
Gleichzeitig benennt Habeck aber auch einige Voraussetzungen, die aus seiner Sicht erfüllt sein müssen, damit eine solche vertiefte Partnerschaft auch Früchte tragen kann. Dazu gehört zum einen die Schaffung stabiler politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen in den afrikanischen Ländern. „Investitionen aus Deutschland und Europa brauchen Planungssicherheit und transparente Regulierungen“, erklärt der Minister.
Zum anderen fordert er von den afrikanischen Partnern auch Fortschritte bei Themen wie Korruptionsbekämpfung, Stärkung der Zivilgesellschaft und Einhaltung von Menschenrechten. „Nur wenn wir diese Grundlagen schaffen, können wir die wirtschaftlichen Potenziale voll ausschöpfen“, betont Habeck. Deutschland sei bereit, die afrikanischen Länder bei der Erfüllung dieser Voraussetzungen zu unterstützen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Konkrete Wirtschaftsprojekte geplant
Neben dem politischen Dialog will Habeck auf seiner Afrikareise auch konkrete Wirtschaftsprojekte vorantreiben. Dazu gehört etwa die Förderung erneuerbarer Energien, für die es auf dem Kontinent riesige Potenziale gebe. „Afrika kann ein Schlüsselpartner für unsere Energiewende werden“, so der Minister.
Auch im Bereich der Digitalwirtschaft sieht Habeck große Chancen für eine vertiefte Zusammenarbeit. „Viele afrikanische Länder haben bei der Digitalisierung große Fortschritte gemacht und verfügen über ein kreatives und innovatives Ökosystem. Da gibt es sicher Möglichkeiten für gemeinsame Projekte mit deutschen Unternehmen.“
Förderung des Mittelstands
Ein besonderes Augenmerk will Habeck zudem auf die Förderung des afrikanischen Mittelstands legen. „Gerade der Aufbau leistungsfähiger kleiner und mittlerer Unternehmen ist entscheidend für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung“, betont er. Dafür sollen künftig verstärkt Förderprogramme aufgelegt werden, die den Zugang zu Finanzmitteln und Wissen für afrikanische Mittelständler erleichtern.
Habeck ist überzeugt, dass eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika allen Beteiligten zugutekommen kann. „Wenn wir die richtigen Weichen stellen, profitieren wir in Deutschland von neuen Absatzmärkten und Rohstoffquellen, während die afrikanischen Länder von Investitionen, Technologietransfer und Know-how-Austausch profitieren.“ Entscheidend sei, dass beide Seiten die Partnerschaft auf Augenhöhe gestalteten und von ihr gleichermaßen profitierten.
