Wohnen in Großstädten wird deutlich teurer

Laut dem Mieterbund ist die Nachfrage nach Immobilien weiterhin ungebrochen, doch gleichzeitig wird zu wenig gebaut. Aus diesem Grund können Mieter auch in 2018 weiterhin mit deutlich höheren Mieten rechnen.

Seit 2007 boomt der Immobilienmarkt

Bereits seit 2007 dauert der Immobilienboom an und es hat den Anschein, dass kein Ende in Sicht ist. Vom Deutschen Mieterbund wird damit gerechnet, dass viele Mieter auch in 2018 deutlich mehr für ihre Wohnung bezahlen müssen. Der Bundesdirektor Lukas Siebenkotten erklärte bereits im Dezember 2017, dass man Zuwächse von durchschnittlich 5 % erwarte. Damit dürften die Mieten im Mietspiegel 2018 im Mittel um rund 10 % höher liegen, als im Preisüberblick von 2016.

Doch nicht nur die Mieten steigen, sondern auch bei der Nebenkostenabrechnung, die den Verbrauchern für 2017 ins Haus flattern wird, rechnet der Mieterbund mit deutlich höheren Kosten. Als Grund wird hier der Anstieg der Energiekosten angegeben. Besonders für Öl und Gas werden die Mieter mit rund 10 % höheren Kosten rechnen müssen und bei der Fernwärme mit rund 2 %. Die weiteren Nebenkosten, wie bspw. für Abwasser, Schornsteinfeger, Wasser oder die Straßenreinigung wird mit einem Anstieg von rund 1 % gerechnet.

Damit soziale Spannungen aufgrund des Mietanstiegs verhindert werden können, wird vom Mieterbund mehr Einsatz von der Politik gefordert, wie bspw. für Sozialwohnungen.

Grafik: Statista

Mietpreisbremse: Wohnen soll bezahlbar sein für den Normalverdiener

Im Dezember wurde vom Chef der Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt die Abschaffung der Mietpreisbremse gefordert. Im eigentlichen Sinne ist das auch dringend notwendig. Vor allem die Mieter die seit 2011 nicht mehr umgezogen sind, konnten sich verhältnismäßig glücklich schätzen, besonders wenn ein Blick auf die Statistiken der Mietpreise der vergangenen Jahre geworfen wird.

Union und SPD hatten sich für Ihre Gespräche zur Regierungsbildung das Ziel gesetzt, das Wohnen für den Normalverbraucher bezahlbar zu machen. Aber, noch ist der Koalitionsvertrag noch nicht unterzeichnet, doch die Ergebnisse sind in Bezug auf die Wohnungspolitik bekannt. Demnach sollen vor allem zwei Gruppen gestärkt werden: Die Mieter in den teuren Ballungsgebieten und die Familien, die ein Eigenheim erwerben.

Was ist nun genau geplant?

Die große Koalition hatte bereits 2015 eine Mietpreisbremse beschlossen und auch umgesetzt. Durch diese sollten in den Ballungsgebieten die stark steigenden Mieten beschränkt werden. Es gibt dabei jedoch ein Problem: Das das Gesetz wirkt nicht. Das ist jedenfalls die einhellige Meinung vieler Experten. Der Berliner Rechtsanwalt Daniel Halmer, der Mieter dabei unterstützt, die Mietpreisbremse vor Gericht durchzusetzen, erklärte dass rund 70 % der Vermieter gegen die Mietpreisbremse verstoßen. Allerdings ist die Durchsetzung der Rechte gegen die Mietpreisbremse sehr umständlich.

Die Koalitionäre haben sich nun auf Drängen der SPD darauf verständigt, dass Gesetz zu verschärfen. Zukünftig muss der Vermieter beim Abschluss eines neuen Mietvertrags offenlegen, wie hoch die Miete für dieselbe Wohnung bisher war. Dieses Vorgehen ist besonders wichtig, wenn es darum geht, die Mietpreisbremse effektiv durchzusetzen. Kommt eine Wohnung auf den Immobilienmarkt, dann hat der Vermieter nicht das Recht, den Mietpreis um mehr als 10 % über den örtlichen Mietspiegel anzuheben – so wird es vom Gesetz verlangt. Dessen ungeachtet gibt es eine Ausnahme: Die Mietpreisbremse gilt nicht, wenn die Miete bislang schon höher war.

Nun wird durch die geplante Gesetzesänderung von Union und SPD schneller und leichter überprüfbar sein, ob sich ein Vermieter an die Mietpreisbremse hält. Rechtsanwalt Halmer erklärt, dass dies sehr sinnvoll ist, schon aus dem Grund, dass dieses einen psychologischen Effekt hat. Denn nun muss der Vermieter offen bekennen, um welche Summe er die Miete erhöht hat. Dadurch wird es ihm erschwert, die Mietpreisbremse zu ignorieren.

„Baukindergeld“ – Familien werden finanziell unterstützt

Die Parteien haben sich auch auf das sogenannte Baukindergeld geeinigt. Dabei handelt es sich um eine Idee der Union, die sich hier weitgehend durchgesetzt hat. Familien die eine Immobilie kaufen oder bauen sollten zukünftig mit 1.200 Euro pro Kind und Jahr für die Dauer von 10 Jahren finanziell unterstützt werden. Nach Vorstellung der SPD wird es diese Zulage jedoch nur für Familien geben, die ein zu versteuerndes Einkommen von bis zu 75.000 Euro aufweisen. Dabei wird jedoch ein Freibetrag pro Kind von 15.000 Euro berücksichtigt. Die Kosten werden vom CDU-Politiker Bernd Althusmann auf 1,7 Milliarden Euro für die laufende Wahlperiode beziffert.

Den Familien soll das Baukindergeld dabei helfen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen und damit indirekt zugleich die Eigenheimquote erhöhen. Diese ist in Deutschland viel niedriger als in anderen Ländern. Fraglich ist nur, ob die einkommensschwächeren Familien tatsächlich profitieren. Der Grund ist, dass die konkrete Umsetzung noch in einem Gesetz formuliert werden muss, doch es ist wahrscheinlich, dass diese Zulage nur für Baugenehmigungen und Kaufverträge gelten wird, die an einem bestimmten Stichtag abgeschlossen wurden. Das bedeutet, auch weiterhin müssen die Familien weiterhin das erforderliche Eigenkapital aufbringen, um überhaupt einen Kauf zu tätigen oder mit dem Bau eines Eigenheims zu beginnen – erst dann werden sie in den Genuss der Zulage kommen.

Im übrigen, es gab schon einmal das Baukindergeld, und zwar in der Zeit von 1996 bis 2005, als Teil der Eigenheimzulage. Bei Bau oder Kauf konnten die Eltern eine Zulage in Höhe von 1.500 D-Mark pro Kind und Jahr beantragen – umgerechnet rund 767 Euro. Doch gerade von Familien mit geringen Einkommen konnte die Eigenheimförderung nicht in Anspruch genommen werden, da zumeist das erforderliche Eigenkapital fehlte.

Ein Umzug ist teuer

Jeder erwachsene Bundesbürger zieht statistisch gesehen alle sieben Jahre um. Eine Studie ergab, dass rund 49 % der Deutschen die umziehen, ihren Umzug privat organisieren und der Hauptgrund dafür ist, Kosten zu sparen. Am häufigsten werden die privaten Umzugshelfer mit Verpflegung belohnt (79 %) und 39 % laden ihre Umzugshelfer später zum Essen ein. Fast genau so viele veranstalten nach dem Umzug eine Party, zu der sie die Helfer einladen. Fast jeder zweite Deutsche der umzieht (49 %) denkt nach der aktuellen Studie eines Online-Portals, dass der Umzug mit Freunden ihnen weniger teuer zu stehen kommt, als wenn ein Umzugsunternehmen und damit geschulte Umzugshelfer aus der Stadt beauftragt werden.

Ein Kommentar

  1. ja, ein Umzug ist teuer und des wegen sollte man die Preise bei den Umzugsunternehmen vergleichen. Beste Grüße

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