Wien – Wer kleidet weltweit mehr Menschen ein? H&M oder Zara der Inditex Gruppe? Der Kampf um die Vorherrschaft hat jedenfalls begonnen. Der Schwede Hennes & Mauritz liegt bereits in der Weltrangliste hinter der spanischen Inditex Gruppe. 2012 erwirtschaftete das spanische Unternehmen mit Zara 16 Milliarden Umsatz, H § M 13,4 Milliarden. Vor noch nicht langer Zeit zeigte sich noch das schwedische Unternehmen führend. Der Gewinn aus dem Jahr 2012 belief sich bei Zara auf 2,4 Milliarden, bei H & M auf 1,9 Milliarden Euro. Der Kampf um die Marktführerschaft ist auch in Österreich entbrannt. Zur Freude der Kunden, denn die neuesten Trend sind in beiden Häusern erschwinglich. Dass es sich dabei um Fast Fashion handelt, die in wenigen Monaten schon wieder völlig out ist, spielt keine Rolle. Abgelegte Textilien werden, zumindest von H & M, wieder eingesammelt und umweltgerecht weiter verwendet. 80 Tonnen an Alttextilien waren es im Vorjahr.
H & M in Österreich
Mit 69 Filialen in 30 Städten ist H & M in Österreich vertreten und beschäftigt 2.814 Mitarbeiter. Mit einem Umsatz von 410 Millionen Euro im Jahr 2012 ist der Schwede noch Marktführer im Land. Damit der Zustand auch erhalten bleibt, wird investiert, in neue Marken und neue Filialen. Den höchsten Umsatz erreichte H & M im Jahr 2007, einem nie mehr erreichten Rekordjahr, mit beinahe 500 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern lag in diesem Jahr bei 100 Millionen Euro. Zahlen, die es gilt, wieder zu erreichen. Noch belasten aber die hohen Investitionen die Ergebnisse. Doch Karl-Johan Persson, Enkel des Gründers, ist zuversichtlich: „Diese langfristigen Investitionen haben bislang nur sehr hohe Kosten gebracht, aber noch keinen Gewinn. Aber wir sehen sie als notwendig und klug an, um eine künftige Expansion und Gewinne zu sichern.“
Zara in Österreich
In nur 12 Filialen und mit 690 Mitarbeitern setzt Zara von der Inditex Gruppe dem Marktführer zu. 10,5 Millionen Euro wurden im Vorjahr umgesetzt, ein Zuwachs von 9,4 Prozent. Das Motto des Unternehmens „top modisch und billig“ scheint in Österreich anzukommen, dabei verzichtet Zara, im Gegensatz zu H & M, völlig auf aufwendige Werbung. Firmensprecherin Frauke Schmidt erklärt: „Die Filiale ist unser Hauptkommunikationsmittel.“ In den Filialen finden sich zweimal wöchentlich neue Trends, die frisch geliefert werden. Schmidt ergänzt: „Der Erfolg der Kollektionen liegt in der Fähigkeit begründet, die aktuellen Trends zu erkennen und sehr schnell umzusetzen.“ Aber auch die Wahl der Filialen spielt bei Zara eine wichtige Rolle. Nur besten Lagen siedelt sich das Unternehmen an, Tür an Tür mit den teuersten Designern. Den Kunden wird das Gefühl von Exklusivität vermittelt. Sich edel zu kleiden, bei kleinem Preis, ist das Ziel von Zara. Dass das Konzept funktioniert, zeigen die weltweit zweistelligen Zuwachsraten. Bald auch in Österreich vor H & M? Die Zukunft wird es weisen.

