Lautenschläger-Nachfolgerin muss keine Bankenexpertin sein

Berlin – Die Nachfolgerin für Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger muss nicht zwingend eine Expertin für Bankenaufsicht sein. Bundesregierung und Bundesbank spielen nach Informationen der „Welt“ verschiedene Optionen durch. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, die Ressorts innerhalb des Bundesbank-Vorstands anders zu verteilen als bisher, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person

Dadurch könnte sich das Spektrum möglicher Kandidatinnen erheblich erweitern. Die Bundesregierung hat Lautenschläger für einen Wechsel ins Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgeschlagen. Im Bundesbank-Vorstand ist sie bisher für die Bankenaufsicht verantwortlich. Diese Aufgabe sei aber nicht zwingend mit dem Posten der Vizepräsidentin verknüpft, heißt es. Vielmehr sei es auch denkbar, ein anderes Vorstandsmitglied mit der Bankenaufsicht zu betrauen, etwa Joachim Nagel oder Andreas Dombret. Für die neue Vizepräsidentin würden im Falle einer solchen Rochade die Ressorts Märkte oder Finanzstabilität frei. Eine Umverteilung der Aufgaben könnte den Weg für eine Kandidatin ebnen, die keine ausgewiesene Bankenaufseherin ist. Es gilt als ausgemacht, dass Lautenschlägers Nachfolgerin erneut eine Frau sein sollte. Genannt wird immer wieder Claudia Buch, Präsidentin des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Die Entscheidung wird möglicherweise erst im neuen Jahr fallen. Lautenschlägers Wechsel zur EZB muss noch von verschiedenen Gremien auf europäischer Ebene abgesegnet werden. Solange dies nicht geschehen ist, dürfte zumindest offiziell auch keine Nachfolgerin benannt werden.

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