Automobilindustrie rechnet nicht mit Fahrverboten

Die deutsche Autoindustrie setzt darauf, dass das jüngste Urteil zu Fahrverboten für Dieselautos keinen Bestand haben wird. „Wenn der Diesel-Gipfel in der kommenden Woche in Berlin ein überzeugendes Konzept erarbeitet, sehe ich durchaus Chancen, dass das Bundesverwaltungsgericht als höchste Instanz zu einem anderen Ergebnis kommen könnte als Stuttgart“, sagte der Präsident des Branchenverbands VDA, Matthias Wissmann, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). Es gebe intelligentere Lösungen als Fahrverbote, um die Luftqualität in Städten zu verbessern.

Wissmann zufolge will die Autoindustrie der Bundesregierung und den Bundesländern beim „Diesel-Gipfel“ in der kommenden Woche anbieten, Autos der Schadstoffklassen Euro 5 und Euro 6 mit neuer Software für die Motoren nachzubessern. „Im Ergebnis soll das die Schadstoffe in der Luft mindestens so stark reduzieren wie Fahrverbote“, kündigte Wissmann an. Mit neuer Software lasse sich der Ausstoß von Stickoxiden im Schnitt der deutschen Fahrzeugflotte zum mindestens 25 Prozent senken, „ohne dass das Fahrzeug mehr Kraftstoff verbraucht oder sich die Leistung verändert“. Der VDA-Präsident sagte, die Hersteller würden die Kosten für die Umrüstung übernehmen: „Für die deutschen Hersteller ist klar, die Kosten dürfen nicht an den Kunden hängen bleiben.“ Eine Nachrüstung mit neuen technischen Bauteilen sei „technisch und wirtschaftlich nicht machbar“, weil die Fahrzeuge schon zu alt seien.

Foto: Stuttgarter Hauptbahnhof, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert