Beamtenbund warnt vor Zusammenbruch der türkischen Verwaltung


Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (dbb), Klaus Dauderstädt, hat vor einem Zusammenbruch der türkischen Verwaltung nach den Massenentlassungen von Lehrern, Juristen und Beamten gewarnt. „Ich habe große Sorge, dass die öffentlichen Dienste in der Türkei massiv in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt sind“, sagte Dauderstädt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag). Dadurch könnten sich Gerichtsverfahren verzögern, Unterricht an Schulen ausfallen und der Straßenbau länger dauern.

„Die Verwaltung arbeitet nicht mehr gründlich genug und nicht mehr korrekt“, sagte der Vorsitzende des Beamtenbundes. Dadurch verlagere sich ein Teil in die Schwarzzone. „Die Leute bauen dann eben ihr Haus, ohne die Genehmigung zu haben, und Jahre später muss eine Kontrollbehörde den Bau für illegal erklären. Das ist wie in einigen afrikanischen Ländern, etwa Libyen.“ Die türkische Regierung könne die Lücke nicht von heute auf morgen mit politisch genehmen Beamten füllen, „denn deren Ausbildung braucht längere Zeit“, sagte Dauderstädt. Die deutsche Seite könnte Hilfe schicken, aber: „Da wäre die Türkei sicher zu stolz, um das anzunehmen.“ Außerdem gebe es Sprachprobleme und die Hürde einer anderen Rechtsordnung.

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