Berlin: Lauschangriffe bleiben Alltag

Auch nach den Enthüllungen des US-Whistleblowers Edward Snowden halten die Lauschangriffe ausländischer Nachrichtendienste in Berlin offenbar unvermindert an. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Bezug auf eine vertrauliche Analyse der deutschen Spionageabwehr von Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt. Hauptziele der Abhör-Aktionen sind nach wie vor das Regierungsviertel, Ministerien, Parteien und Wirtschaftsverbände. Offizielle arbeiten an die 50 gemeldeten Geheimdienstler der USA in Deutschland. Russlands Geheimdienste haben angeblich 140 Agentenführer im Deutschland-Einsatz. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch höher sein. Und auch die Botschaften von Großbritannien und Frankreich seien operativ gut platziert.

Doch nicht nur die Bundesregierung ist betroffen. In den Fokus sogenannter Lauschangriffe können Firmen wie auch Privatpersonen geraten. Dabei wird es auf Täterseite Amateuren ebenso wie Profis relativ leicht gemacht; denn die technische Entwicklung des Abhörens schreitet seit Jahren rasant voran. Zudem werfen weltweit mehr als 300 Hersteller regelmäßig leicht zu bedienendes Equipment auf den Markt. Für verhältnismäßig wenig Geld kommen so Technologien zum Einsatz, die vor Jahren nur Nachrichtendiensten oder anderen Behörden zur Verfügung standen.

Unternehmen sind ein häufiges Ziel

© Detektei Lentz & Co. GmbH

Ziel der Lauschangriffe sind immer häufiger Unternehmen. Jährlich entstehen dadurch Schäden in Milliardenhöhe und betroffene Unternehmen stehen nach einem Totalverlust ihres geistigen Eigentums teilweise vor dem Exitus. Häufig versuchen Mitbewerber mithilfe eines Lauschangriffs geschäftliche Strategien oder Entwicklungen neuer Technologien auszuspionieren, um diese anschließend selber zu verwerten. Um eine vorteilhafte Marktposition erreichen zu können, scheut so manches Unternehmen nicht vor illegalen Maßnahmen zurück, um sich so den Informationsstand des Konkurrenzunternehmens zu beschaffen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es heute eine Vielzahl von Anbietern gibt, die technische Überwachungseinrichtungen zum Abhören von Telefonen, Computern, EDV-Anlagen oder Telefonanlagen anbieten.

Aber auch unternehmenseigenen Mitarbeiter geraten immer wieder in das Fadenkreuz von Ermittlungen. Sie haben es oft sehr einfach, Abhörtechnik zu platzieren. Das Gros der Abhöranlagen arbeitet dabei überwiegend per Funkübertragungen und ist schnell und ohne großen Aufwand installiert. Beliebt sind auch Angriffe über Mobiltelefone und Telefonanlagen.

Anzeichen für einen Lauschangriff

Ein bestimmtes Anzeichen für einen Lauschangriff gibt es nicht. Allerdings weisen unterschiedliche Indizien auf ein Abhören geheimer Informationen hin:

Andere wissen etwas, das sie eigentlich gar nicht wissen können

Dies ist einer der auffälligsten Indikatoren von Lauschangriffen und Abhöraktionen. Der Diebstahl von vertraulichen Informationen ist ein Millionengeschäft im Untergrund. Oft ist es sehr schwer, den Verlust von Geheimnissen überhaupt zu bemerken, geschweige denn aufzudecken. Denn tatsächlich kommt ein solcher Informationsverlust meist nur in kleinen Stückchen oder auf komplizierten Wegen wieder ans Licht. Liegt der Verdacht nahe, sollte man sich daher lieber auf sein Bauchgefühl vertrauen, und womöglich Schritte zur Lauschabwehr einleiten.

Merkwürdige Geräusche im Telefon

Dies wird üblicherweise nur durch einen „Amateurlauscher“ verursacht, wenn er eine Wanze oder ein ähnliches Lauschmittel anbringt. Überwachungsgeräte und Wanzen bewirken manchmal geringe Veränderungen in der Telefonleitung wie zum Beispiel eine Lautstärkenveränderung oder einen Signalausfall. Professionelle „Lauscher“ und ihr Equipment hingegen verursachen normalerweise keine Geräusche. Sollten also unübliche Geräusche in der Leitung festgestellt werden, dann ist es möglich, dass gerade ein Amateur zuhört. Dieses Indiz gilt allerdings nicht bei ISDN- oder DSL-Leitungen.

Störungen beim Empfang

Einige billige Abhörgeräte benutzen Frequenzen innerhalb oder auch außerhalb des FM Radiofrequenzbereiches. In der Nähe einer Wanze lässt dieses Signal ein Radio sogar verstummen. Auch Fernsehübertragungsfrequenzen werden manchmal benutzt, um einen Lauschangriff zu vertuschen. Jedoch wird dadurch auch der Fernsehempfang gestört.

Einbruch ohne ersichtlichen Diebstahl

Professionelle Lauscher brechen mitunter in Wohnungen oder Büros ein und hinterlassen auch nur sehr selten direkte Beweise ihres Einbruches. Wie auch immer, die Inhaber der Räumlichkeiten merken jedoch sehr häufig, dass „irgendetwas nicht stimmt“, auch wenn nur die Möbel ein wenig verrückt worden sind oder bekannte Dinge nicht mehr an ihrem vertrauten Platz liegen. Beliebte Orte für versteckte Lauschmittel sind in oder hinter elektrischen Geräten, Uhren, Rauchmeldern und Deckenlampen. Gewissheit kann aber nur eine professionelle Lauschabwehraktion durch eine spezialisierte Detektei verschaffen.

Wer die Befürchtung hat, Opfer eines Lauschangriffs zu sein, der sollte eine im Sektor der Lauschabwehr erfahrene Detektei konsultieren. Es gibt in diesem Segment viele Anbieter, von denen aber nur einige wenige seriös und hochgradig professionell Lauschangriff Abwehrmaßnahmen durchführen können. Von Anbietern, die mit billigen „Minispionfindern“, „Wanzenaufspürgeräten“ oder „Minisender-Aufspürgeräten“ arbeiten, sollten unbedingt die Finger gelassen werden. Das sind meist nichts anderes als unwissende Scharlaten, die eine trügerische Sicherheit vorgaukeln. Eine seriöse Lauschabwehr gehört in Profihand. Dazu setzt die ausführende Detektei Lauschabwehrelektroniker ein, die ihr Handwerk verstehen und vor allen Dingen die notwendige technische Ausrüstung mitbringen. Dazu gehören zum Beispiel Spektrumanalysatoren, Geräte zur D-Kanal Analyse im ISDN Bereich, Time-Domain Reflektometer, Halbleiterdetektoren und Röntgengeräte, die oftmals als letztes Mittel Gewissheit verschaffen können.

Verfolgung der Abhörwege

Natürlich kann es nicht ausreichen, die Abhörgeräte zu lokalisieren und zu neutralisieren. Schließlich lassen sich diese schnell wieder ersetzen. Wichtig ist, die Ermittlung der Personen, die diese Abhöranlagen installiert haben. Die eigentlich Arbeit der Detektive beginnt also erst hier. Observationen im Unternehmen, um einen Spion, der die Abhörgeräte kontrollieren will, zu stellen sind eine mögliche Maßnahme. Wie bei den meisten Delikten ist eine endgültige Lösung nur möglich, wenn die Hintermänner dingfest gemacht werden. Das sind jedoch definitiv Maßnahmen, deren Ausführung unbedingt den Profis einer Detektei überlassen werden sollte.

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