Bildungsministerin will berufliche Ausbildungen stärken

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will die beruflichen Ausbildungen stärken. In der Wochenzeitung „Die Zeit“ plädierte sie dafür, die akademischen Grade Bachelor und Master auch für Berufsabschlüsse zu verwenden. „Ich glaube, dass die praktische Ausbildung und das theoretische Studium immer enger zusammenwachsen“, sagte sie.

„Wenn wir es mit der Gleichwertigkeit ernst meinen, dann sollten das die Bezeichnungen abbilden. Deshalb finde ich es richtig, wenn der Kfz-Meister zusätzlich die Bezeichnung `Berufsbachelor in Kfz-Technik` führen darf“, so Karliczek. Das trage außerdem zur internationalen Vergleichbarkeit bei. Karliczek äußerte sich auch über die Zukunft der Fachhochschulen in Deutschland. Dem Wunsch nach einem eigenständigen Promotionsrecht erteilte sie eine Absage: „Ich finde, der Unterschied zwischen Universität und Fachhochschule sollte erhalten bleiben, weil sie jeweils einen anderen Fokus haben.“ Auch gegen die Neueinführung einer eigenen Förderorganisation, der „Deutschen Transfergemeinschaft“, wie die Fachhochschulen sie fordern, sprach sich Karliczek aus: „Ich bin nicht dafür, ständig neue Strukturen aufzubauen.“ Die Hochschulen müssten sich an eine höhere Flexibilität gewöhnen: „Die Zukunft wird ein Learning by Doing sein, wir werden Schwerpunkte in der Forschungsförderung immer weiterentwickeln müssen.“ Die Grundfinanzierung der Hochschulen dürfe nicht so hoch sein, „dass man sich keine Gedanken um Exzellenz, um Effizienz, um neue Herausforderungen macht“, so Karliczek. Die Bildungsministerin machte außerdem deutlich, wie sehr sie die Internationalität der Wissenschaft fasziniere. „Die Forschung wird auch von Menschen vorangetrieben, die aus der ganzen Welt zu uns kommen. Sie sind ein Gewinn für unser Land. Das muss man viel lauter sagen, gerade in dieser Zeit, wo manche Populisten mit blindem Eifer die Schotten dicht machen wollen.“

Foto: Anja Karliczek, über dts Nachrichtenagentur

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