Brexit-Gespräche: Britischer Finanzminister signalisiert Kompromissbereitschaft

Der britische Schatzkanzler Philip Hammond hat vor den anstehenden Brexit-Verhandlungen mit der Europäischen Union Kompromissbereitschaft bei Streitthemen signalisiert. „Unser Ziel ist es, den bestmöglichen Deal auf eine konstruktive Art und Weise zu erreichen“, sagte Hammond dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Man sei auch bereit, über Zahlungsverpflichtungen zu sprechen.

„Großbritannien wird wie immer seine Verpflichtungen erfüllen“, versprach Hammond. Zu der von der EU ins Spiel gebrachten Brexit-Rechnung über 60 Milliarden Euro sagte der britische Finanzminister, er sei „nicht überrascht, dass der EU-Chefunterhändler Michel Barnier mit einer großen Zahl beginnt“. Für den Fall eines künftigen, weitreichenden Freihandelsabkommens mit der EU sprach sich Hammond gegen einen Wettbewerb in der Steuerpolitik und bei der Finanzmarktregulierung aus. „Ein weitreichendes Freihandelsabkommen würde also bedeuten, dass Großbritannien weitgehend bei den EU-Gepflogenheiten in Sachen Regulierung und Steuern bleibt“, sagte Hammond dem „Handelsblatt“. Solch eine Vereinbarung sei die „klare Präferenz“ der britischen Regierung. Hammond machte allerdings auch deutlich, dass London für den Fall des Scheiterns der Gespräche andere Optionen habe. „Wir würden es vorziehen, eine tiefe und umfassende Partnerschaft mit der EU in Wirtschafts- und Handelsfragen zu haben. Aber wenn die EU daran kein Interesse haben sollte, werden wir uns anderweitig orientieren“, kündigte der britische Finanzminister an.

Foto: Houses of Parliament mit Big Ben, über dts Nachrichtenagentur

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