Wien – Die Bundesforste wurden 1997 aus dem Landwirtschaftsministerium ausgegliedert und werden seither als Aktiengesellschaft geführt. Die Kritik war groß, doch angesichts des wirtschaftlichen Erfolges sind sie längst verstummt. Seit der Ausgliederung konnte der Umsatz um 51 Prozent gesteigert werden. 2012 lag er bei 226,9 Millionen Euro. Also, nicht nur die Bäume wachsen bei den Österreichischen Bundesforsten, darüber freut sich auch der Staat Österreich als Eigentümer. In die Staatskassa sind seit 1997 an Ertragssteuern, Dividenden und Fruchtgenussentgelt immerhin 343 Millionen Euro geflossen.
Trotz Hochwasser Beinahe-Rekord
2013 verursachte das Hochwasser den Bundesforsten einen Schaden von 8 Millionen Euro, deshalb wird das Jahr nicht das erwartete, wirtschaftliche Rekordergebnis liefern. „Aber wir werden aus heutiger Sicht das zweithöchste Ergebnis unserer Geschichte und das nachhaltigste erwirtschaften“, freut sich Vorstandschef Georg Erlacher, schließlich werden eine Betriebsleistung von 230 Millionen Euro und ein Ergebnis von mehr als 20 Millionen Euro erwartet. Verglichen mit den Finanzkennzahlen börsennotierter österreichischer Betriebe, können die Bundesforste mit einer Umsatzrentabilität von 15,9 Prozent im oberen Viertel mitmischen. 2011 und 2012 konnte auch das Nachhaltigkeitsziel erreicht werden, der Einschlag ergab 1,5 Millionen Festmeter Holz. Der Hiebssatz, das nachhaltige Ernteziel, ist damit erreicht. In den Jahren zuvor musste jeweils ein höherer Einschlag hingenommen werden, da das Holz der Sturmschläge herausgearbeitet werden musste.
Bundesforste größter Grundverwalter
Die Österreichischen Bundesforste verwalten ein Zehntel des Staatsgebietes mit 860.000 Hektar, aber auch über 3.500 Gebäude. Der Immobilienzweig soll laut Finanzchef Georg Schöppl noch erweitert werden. Die Bundesforste vergeben Grundstücke gegen Pacht, auf denen Häuser durch Dritte errichtet werden. Bedeutend für das Immobiliengeschäft sind für die Bundesforste auch die 74 größeren Seen mit Badestränden sowie andere, für den Fremdenverkehr wichtige Anlagen und Einrichtungen, wie zwei Nationalparks. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur ist den Bundesforsten ein großes Anliegen. Kein anderes Unternehmen in Österreich leistet einen derartig großen Beitrag zu Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz wie die Bundesforste. Aus diesem Grund war auch der Schritt in den neuen Geschäftsbereich Erneuerbare Energien eine logische Folge. In dem Geschäftszweig konnte 2012 eine Steigerung der Betriebsleistung um 30 Prozent verzeichnet werden, ein Erlös von 1,3 Millionen Euro. 2012 waren erstmals vier Kleinwasserkraftwerke in Vollbetrieb, 2013 kamen zwei weitere hinzu. Mit der Energie aus den sechs Kleinwasserkraftwerken können 13.000 Haushalte versorgt werden. Durch diese erneuerbaren Energiequellen wird die CO2-Emission um rund 50.000 Tonnen jährlich vermindert. Gemeinsam mit der Wien Energie wird auch ein Biomassekraftwerk betrieben. Die Energie wird von 48.000 Wiener Haushalten genutzt, die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch das Biomassekraftwerk beträgt 144.00 Tonnen pro Jahr.
Foto: © imulade
