Die Bestände der Bundeswehr haben sich in den letzten Jahren wie eine zähe, träge Masse verhalten. Bis 2021 ging es stetig bergab, seitdem verzeichnet man nur ein sehr langsames Wachstum. Diese Entwicklung lässt viel zu wünschen übrig und spiegelt die enormen Hürden wider, mit denen sich die deutsche Verteidigungspolitik konfrontiert sieht.
Ein schwerfälliges Schiff
Die Bundeswehr ist wie ein schwerfälliges Schiff, das mühsam an Fahrt gewinnt. Es braucht Zeit, Geld und Entschlossenheit, um die Bestände wieder aufzustocken und die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte zu verbessern. Jahrelange Unterfinanzierung und mangelnde politische Priorität haben dazu geführt, dass die Ausrüstung veraltet ist und wichtige Fähigkeiten fehlen. Viele Waffensysteme sind nicht einsatzbereit, und die Truppe kämpft mit Personalengpässen.
Die Forderung des Instituts für Weltwirtschaft
Das Institut für Weltwirtschaft hat daher eine klare Forderung an die politischen Entscheidungsträger: Nur entschlossenes Handeln kann die Bundeswehr aus ihrer Zwangspause holen und sie zu einer schlagkräftigen Truppe formen, die Deutschlands Sicherheit effektiv gewährleistet. Dazu braucht es eine langfristige, verlässliche Finanzierung, eine Modernisierungsoffensive und die Beseitigung bürokratischer Hürden. Nur so kann die Bundeswehr ihre Fähigkeiten wiederherstellen und ihrer Rolle als Rückgrat der europäischen Verteidigung gerecht werden.
Herausforderungen für die Zukunft
Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden geopolitischen Spannungen und der wachsenden Bedrohungen für die Sicherheit Europas ist es dringend erforderlich, dass die Bundeswehr ihre Einsatzbereitschaft schnell wiederherstellt. Nur so kann Deutschland seiner Verantwortung als führende Wirtschaftsmacht und wichtiger NATO-Partner nachkommen. Die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit erfordert eine Kraftanstrengung über viele Jahre hinweg. Ob die Politik den Willen und die Ausdauer dafür aufbringt, bleibt abzuwarten.
