Chef der Bankenaufsicht fordert Abwicklung von Kreditinstituten

Berlin – Beim bevorstehenden „Stresstest“ der europäischen Kreditinstitute will die „European Banking Authority“ (EBA) mit harter Hand vorgehen. „Ich bin überzeugt davon, dass bisher zu wenige Banken in Europa abgewickelt wurden und vom Markt verschwunden sind“, sagte Andrea Enria, der Chairman der Londoner EBA in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z. / Montagausgabe). „Die Regierungen neigten dazu, ihre nationalen Banken im Markt zu halten und das hat den Reparaturprozess verlangsamt“, bemängelte der Bankenaufseher.

Zugleich beklagte der EBA-Chef das Fehlen eines gemeinsamen europäischen Abwicklungsfonds für marode Geldhäuser. Bei der bevorstehenden abermaligen Bankenprüfung werde die EBA „sehr viel genauer prüfen“ als bisher der Fall, kündigte Enria an. Besonders kritisch sieht der Aufseher die großen Unterschiede in der Bilanzierung riskanter Staatsanleihen durch die Banken: „Das geht nicht. Wir werden auf einheitliche und konservative Bewertungen im Stresstest dringen“, sagte der Italiener. Die EBA führt den europaweiten Banken-Härtetest 2014 gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank durch.

Foto: Geldautomat, über dts Nachrichtenagentur

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