In viele Haushalte hat der bewusste Konsum Einzug gehalten und immer mehr Hundebesitzer beschäftigen sich mit der Frage, wie es möglich ist, den geliebten Vierbeiner nachhaltig zu ernähren. Schnell stoßen Hundehalter mit konventionellem Hundefutter an die Grenzen. Aus diesem Grund bieten mittlerweile immer mehr Hersteller nachhaltiges Hundefutter an.
Eine Frage der Haltung – Hundefutter nachhaltiger machen
Eine Statistik zeigt auf, dass es im Jahr 2020 rund 1,35 Mio. Haustierbesitzer in Deutschland gab, die zwei Hunde als Haustiere im Haushalt hatten. Mit 34 Mio. Haustieren belegt Deutschland vor Italien und Frankreich, jedoch hinter Russland, den zweiten Platz, was die Anzahl der Haustiere in Europa angeht. Die Anzahl der Hunde schwankt in Deutschland seit 2014, aber dennoch zählten die Hunde mit rund 10,56 Mio. in den deutschen Haushalten immer zu den zweitbeliebtesten Haustieren nach der Katze, die weiterhin das beliebteste Haustier ist.
Da kommt doch einiges an Hundefutter zusammen, aber zugleich gibt es ein Problem. Denn wird das konventionelle Hundefutter betrachtet, dann wird schnell klar, das dies nur recht wenig mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Bereits die Auswahl der Rohstoffe ist ein Problem. Denn das Fleisch, dass zur Herstellung genutzt wird, stammt auch heute noch zum größten Teil aus intensiver Tierhaltung. Hinzu kommt, dass die Rohstoffe zum Teil einmal um den halben Globus transportiert werden. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Jeder, der sich für Umweltschutz und Tierwohl einsetzt oder einsetzen möchte, der macht sich schnell auf die Suche nach Alternativen. Gut ist, dass es heute bereits einige gute Möglichkeiten in Bezug auf nachhaltiges Hundefutter gibt.
Mehr Tierschutz und ein reduzierter CO2-Abdruck – nachhaltiges Tierfutter
Einige Hersteller bieten bereits Bio-Hundefutter an. Der Vorteil hier ist, dass das Fleisch zur Herstellung aus artgerechter Haltung stammt. Das bedeutet, dass die Tiere nicht im Stall eingepfercht sind, sondern viel Platz haben und zudem einen Auslauf haben. Doch vielen Landwirten ist es überhaupt nicht möglich, diese Auflagen zu erfüllen, da die praktische Umsetzung mit hohen Kosten verbunden ist, und denen steht eine nicht allzu große Nachfrage gegenüber.
Daher kann die Verfügbarkeit tierischer Proteinquellen auf Bio-Basis in gleichbleibend guter Qualität aus Deutschland bislang noch nicht flächendeckend gewährleistet werden. Die Folge ist, dass das Bio-Fleisch häufig von ausländischen Lieferanten stammt. Das ist keine optimale Lösung, in Hinsicht auf Klimaschutz und Umweltbewusstsein.
Den Hund nachhaltig ernähren – es geht nicht ums Fleisch, sondern um die Nährstoffe
Der Hund benötigt allerdings nicht das Fleisch, sondern die Nährstoffe daraus und allen voran die Proteine. Ohne Frage sind tierische Nahrungsmittel der beste Lieferant für Proteine, da alle essenziellen Aminosäuren im Fleisch in optimaler Zusammensetzung enthalten sind. Kurz gesagt: die biologische Wertigkeit ist optimal.
Dies heißt jedoch nicht, dass die pflanzlichen Proteine wertlos sind. Es ist durchaus möglich, mit einer vegetarischen Fütterung, bei der auf tierische Produkte verzichtet wird, einen Hund gut zu versorgen. Natürlich bieten auch Milchprodukte wie bspw. Eier hochwertige Eiweiße. Die Versorgung des Tieres mit hochwertigen Proteinen kann mit pflanzlichen Nahrungsmitteln wie bspw. Hülsenfrüchten zudem ergänzt werden.
Allerdings ist eine rein pflanzliche Ernährung auch für den Menschen kritisch, denn es können nicht alle notwendigen Nährstoffe über Lebensmittel abgedeckt werden. Für Hunde ist eine rein vegane Ernährung ebenso kritisch anzusehen. Daher kommt der Hundehalter, der dies vorzieht nicht daran vorbei, den Hund mit (synthetischen) Nährstoffergänzungen zu versorgen. Aber dennoch ist es – sofern man die entsprechenden Ergänzungen nutzt- durchaus möglich, seinen Hund vegan zu ernähren.
Eine solche Ernährung hat durchaus das potenzial als nachhaltiges Hundefutter durchzugehen. Aber auch hier kommt es auf die Inhalte an. So geht der größte Teil der Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft auf die Freisetzung von Methan zurück, vor allem durch die Verdauungsprozesse in der Nutztierhaltung.
Es ist definitiv möglich, mit dem Verzicht oder der Reduzierung von Fleisch und anderen tierischen Produkten den ökologischen Pfotenabdruck des Hundes zu senken. Dies muss nicht dauerhaft durchgeführt werden, aber der eine oder andere Veggietag kann die Nachhaltigkeit der Ernährung des Hundes durchaus erhöhen.
Nachhaltiges Hundefutter heißt die Umwelt schonen
Für die Hersteller wie Bellfor, Wolfsblut, Josera, Bosch und Royal Canin, steht die Herstellung von nachhaltigem Hundefutter an erster Stelle. Daher werden nahezu alle Rohstoffe aus regionalen Betrieben bezogen. Aufgrund der kurzen Transportwege kommt es zu weniger Emissionen und die Hersteller können sich vor Ort selbst ein Bild von der Qualität und den Produktionsbedingungen ein Bild machen. Dazu zählt nicht nur die artgerechte Haltung, sondern auch sozialverträgliche Arbeitsbedingungen.
Von der europäischen Tiernahrungsindustrie ist genau festgelegt, wann ein Hundefutter als qualitativ hochwertig angesehen werden kann:
- Vollständig: Es müssen alle Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten sein.
- Ausgewogen: Die Nährstoffe müssen im richtigen Verhältnis vorhanden sein.
- Verdaulich: Das Futter muss verträglich sein bzw. der Organismus muss dieses gut aufnehmen und verarbeiten können.
- Schmackhaft: Das Futter muss gut riechen und für den Hund schmackhaft sein.
- Sicher: Nachhaltiges Futter darf nichts enthalten, was der Gesundheit des Hundes schaden könnte.
Fazit: Der Hund muss gut versorgt sein
Es steht außer Frage: An erster Stelle steht bei der Fütterung des Hundes stets, dass dieser mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist, sein Futter mag und dieses gut verträgt. Wenn auf das eine oder andere geachtet wird, dann kann nach den individuellen Maßstäben auch bei Fertigfutter auf die Nachhaltigkeit geachtet werden.