Erfolgreiche Innovationspolitik im Saarland

So sind die Forschungsausgaben und das Forschungspersonal um mehr als ein Drittel angewachsen (von 277 Mio. Euro im Jahr 2003 auf 470 Mio. Euro im Jahr 2012 und von 2700 Beschäftigten auf 3700 Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)). Dieser Aufholprozess belege, dass die Landesregierung mit ihrer Innovationsstrategie die richtigen Weichen für die Zukunft des Landes gestellt habe, erklärte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer am Mittwoch (15.4.15) Saarbrücken . „Dies sind die Früchte der bisherigen erfolgreichen Innovationspolitik des Landes. Hierzu trägt auch die exzellente Vernetzung zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaft am Standort bei. Dennoch haben wir nach wie vor gegenüber anderen Bundesländern eine strukturbedingte statistische Schwäche im Bereich betrieblicher Innovation. Hier müssen wir handeln. Aufgabe bei der Fortschreibung der Innovationsstrategie im Saarland ist es nun, die bisherigen Schwerpunktthemen, Förderinstrumente und Clustern zu evaluieren und an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen.“, so Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer anlässlich der Experten-Workshops, die in dieser Woche starten.
Zusammen mit gut 100 Experten aus der Wirtschaft, von Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Verbänden und der Landesregierung wird bis zum Herbst die Innovationsstrategie für das Saarland überarbeitet und die Schwerpunkte für die Technologie- und Forschungsförderung bis 2020 festgelegt. Den Veranstaltungen vorausgegangen ist eine erste Analyse des Innovationsstandorts Saarland, die die Erfolge der bisherigen Innovationspolitik, aber auch nach wie vor relevante Handlungsfelder beschreibt.
Im Rahmen von Interviews und vier Workshops mit den Experten sollen die Technologiebereiche, in denen das Saarland in Wissenschaft und Wirtschaft konkurrenzfähig ist, mit Projekten und Fördermaßnahmen aus dem EFRE bis 2020 hinterlegt werden. Konkret bilden die Technologiebereiche „Life Sciences und Materialien“, „Informations- und Kommunikationstechnologie“ sowie „Produktionstechnik mit dem Schwerpunkt Automotive“ die Grundlage der derzeit geführten Gespräche. Darüber hinaus wird es einen Workshop zur Frage geben, wie saarländische Unternehmen bei ihren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten besser unterstützt werden können. Hier werden Maßnahmen der letzten Jahre zum Wissenstransfer aus Hochschulen sowie die Technologieförderprogramme für Unternehmen bewertet und an die Bedarfe der Unternehmen besser angepasst werden. Bei der Strategieerstellung werden auch Ergebnisse aus Gesprächen und Arbeitsgruppen zur Landeshochschulentwicklungsplanung im letzten Jahr zurückgegriffen.
Die Veranstaltungen, die anschließende Auswertung der Ergebnisse sowie die Erarbeitung der neuen Innovationsstrategie führt die Staatskanzlei zusammen mit der Firma Prognos AG und deren Kooperationspartner Taurus ECO Consulting GmbH durch. Der Zeitplan sieht vor, dass nach Abschluss der Expertengespräche sich der Ministerrat im Herbst mit der Strategie befasst und die Umsetzung der Strategie zum nächsten Jahr starten kann.
Der Innovationsprozess wird im Saarland bereits seit vierzehn Jahren durch die Erarbeitung und Umsetzung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Bereits zwei Mal wurde dieser Prozess der Erstellung einer landesweiten Innovationsstrategie im Saarland durchlaufen. Die Strategie der Landesregierung aus dem Jahr 2001 war die erste ihrer Art in Deutschland. Die darauf folgende Innovationsstrategie 2.0 wurde mit Experten aus Wirtschaft, Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Verbänden und der Landesregierung im Rahmen eines aktiven Findungsprozesses gemeinsam erarbeitet. Sie wurde Ende 2007 veröffentlicht und gilt bis Ende 2015.
Mit der Fortschreibung der Innovationsstrategie trägt das Saarland dem Anliegen nun der EU-Kommission Rechnung, die vor dem Hintergrund der von 2014 bis 2020 laufenden Förderperiode im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) von allen Regionen mit einem technologie-politischen Förderschwerpunkt die Vorlage eines regionalen strategischen Forschungs- und Innovationsgesamtkonzepts erwartet. Die regionalen Innovationsstrategien für intelligente Spezialisierung (RIS3) bauen auf den spezifischen Stärken der jeweiligen Region auf und sollen Unterstützungs- und Investitionsmaßnahmen auf die wichtigen Prioritäten und Herausforderungen ausrichten, und zugleich als Anreiz für Investitionen aus dem privaten Sektor dienen.

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