Frühere Bremer BAMF-Chefin steht zu ihrem Verhalten

Die ehemalige Chefin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Ulrike B., hat scharfe Kritik an ihren ehemaligen und amtierenden Vorgesetzten geübt. Sie solle offensichtlich geopfert werden, während in Wahrheit jene schuldig seien, die jetzt mit den Fingern auf sie zeigten, sagte die suspendierte Behördenleiterin der „Bild“ (Mittwochsausgabe). Die Beamtin war seit Wochen untergetaucht.

Jetzt erklärte sie „Bild“-Reportern, mit Amtsantritt von Ex-BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise sei es in der Asylbehörde nicht mehr um die menschlichen Schicksale gegangen, sondern nur noch um Fallzahlen und Bearbeitungszeiten. Auf Wunsch der Regierung habe Weise das Amt auf Tempo und Effizienz getrimmt. Dabei hätten alle Beteiligten gewusst, dass die massiv erhöhte Zahl von Anträgen mit dem vorhandenen Personal nicht ordnungsgemäß abgearbeitet werden konnte. Auch Weises Nachfolgerin Jutta Cordt habe diesen Trend nicht verändert, obwohl sie vom Systemversagen gewusst habe. Sie selbst habe seit 1990 beim BAMF gearbeitet und ab 1993 die Außenstelle Bremen geleitet, so B. Daher habe sie auch schon die erste Flüchtlingswelle Anfang der 90er-Jahre miterlebt. Ihr sei es bei ihrer Arbeit stets darum gegangen, dass Menschen in Not zählten, nicht blanke Zahlen. Daher stehe sie zu allem, was sie getan habe. Die Beamtin sagte, dass sie niemals Geld genommen habe. Der Vorwurf der Korruption sei daher lächerlich. Dies lasse sich leicht feststellen, wenn man ihre Verhältnisse überprüfe. In der Zeitung prophezeite Ulrike B., dass das ganze Ausmaß der BAMF-Affäre noch gar nicht aufgedeckt sei. Bisher sei allenfalls ein Drittel des Skandals bekannt.

Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur

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