Geywitz kritisiert Diskussion über Rolle der Frauen in SPD

Klara Geywitz, Kandidatin für den SPD-Vorsitz, wundert sich über Diskussionen, denen zufolge nur wenig bekannte Frauen im parteiinternen Bewerbungsprozess antreten. „Ich finde das mit `Kennt ja keiner` irgendwie putzig“, sagte die Potsdamerin „Zeit-Online“. Sie fügte hinzu: „So hieß es auch, als Katarina Barley Generalsekretärin wurde und Franziska Giffey Familienministerin. Daraus kann man lernen, dass Frauen nur dann in der SPD bekannt werden, wenn man ihnen eine Funktion gibt.“

Nach den 23 Regionalkonferenzen, in denen sich die Kandidaten der Basis vorstellen, „werden wir teilnehmenden Frauen viel bekannter sein als vorher“. Die Potsdamerin bewirbt sich gemeinsam mit Vizekanzler Olaf Scholz um den Vorsitz der SPD: „Als Frau war mir wichtig, dass Olaf Scholz jemand ist, mit dem man partnerschaftlich an eine solche Mammutaufgabe herangehen kann. Da gibt es ja solche und solche Männer“, sagte sie. Auf den Hinweis, Scholz sei in der SPD auch wegen seiner Arroganz unbeliebt, sagte sie: „Olaf Scholz ist schon sehr belesen, aber das ist doch eine gute Eigenschaft.“ Bei der Landtagswahl in Brandenburg hatte Geywitz, die seit ihrem 28. Lebensjahr im Landtag sitzt, am Sonntag ihr Direktmandat an eine Grüne verloren. „Natürlich bin ich jetzt traurig“, sagte sie „Zeit-Online“. Sie habe schon eine Weile gewusst, dass es knapp werde und habe sich mental darauf vorbereiten können. Als Abgeordnete habe sie einen befristeten Arbeitsvertrag mit dem Volk. Nun müsse die SPD mit Blick auf die Konkurrenz der Grünen bald „eine klare sozialdemokratische Antwort auf die Klimafrage erarbeiten“, sagte Geywitz. „Wie schaffen wir es bei den ökonomischen Umwälzungen, die wir vornehmen müssen, die soziale Gerechtigkeit zu wahren? Wenn die Menschen den dringend nötigen Klimaschutz nicht bezahlen können, dann wird es keine Akzeptanz dafür geben.“ Gemeinsam mit Scholz wolle sie, „dass Klimaschutz nicht nur Verzicht bedeutet. Wir wollen Deutschland zukunftsfähig machen“. Geywitz könnte sich vorstellen, die Große Koalition fortzusetzen: „Hat es wirklich mit der Großen Koalition zu tun, dass es uns Sozialdemokraten so schlecht geht? Menschen brauchen lange, um Vertrauen zu einem Politiker zu fassen. Die SPD hat ihr Führungspersonal in letzter Zeit zu häufig ausgetauscht“, sagte sie.

Foto: SPD-Logo, über dts Nachrichtenagentur

 

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