Paris Eiffelturm

Gigantismus in Paris‘ EuropaCity

Nach blühender Landschaft sieht das karge Stück Land nicht gerade aus. Doch genau hier, in der Nähe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle, soll bis 2025 ein ganz neues Viertel entstehen. Ein neues Viertel, das ist noch untertrieben: Geplant sind 500 Geschäfte, mehrere Theater, Restaurants, Hotels, und sogar eine Skipiste. 30 Millionen Touristen sollen die EuropaCity einmal pro Jahr besuchen.

Zum Vergleich: Das sind doppelt so viele wie von Disney Land. Während die Projektplaner nicht müde werden, die Chancen zu preisen, kann Dominique Plet die Begeisterung nicht teilen. Der Bauer hat bereits Land für Autobahnen, Industriegebiete und den Flughafen abgegeben. Dominique Plet, Bauer: „Mein Vater hatte 320 Hektar. Heute sind es noch 127 Hektar. Bald werde ich nur noch einen kleinen Garten um meinen Schuppen haben. Uns wird immer mehr Land weggenommen.“

Umweltschützer unterstützen den Landwirt. Lennuyeux, Umweltaktivist: „Die Böden hier sind sehr fruchtbar. Bis zu sechs Meter tief geht die fruchtbare Schicht, das ist einer der besten Böden im ganzen Land.“ Für den Bürgermeister von Gonesse ist das Projekt dagegen eine Chance, die die Gemeinde unbedingt ergreifen sollte.

Jean-Pierre Blazy, Bürgermeister von Gonesse: „Die Frage ist doch, ob wir eine Vorstadt ohne eigene Ambitionen und mit all den Problemen einer Pariser Vorstadt bleiben wollen. Oder ob wir hier etwas Neues aufziehen, um attraktiver zu werden und den Menschen in der Region und der Jugend eine Zukunft zu geben.“ Größenwahn? Gigantismus? Immerhin gibt es bereits andere Einkaufszentren in Paris. Bauer Dominique Plet ist ohnehin skeptisch. Er will seinen Hof aufgeben, wenn er erneut Land verliert. Das Land, das seine Familie seit fünf Generationen bestellt.

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