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Google veröffentlicht Geschäftszahlen

Alles begann am 29. April 2004, sechs Jahre nach der Gründung des Unternehmens, als Google den Weg an die Börse antrat. Ursprünglich war ein Ausgabepreis je Aktie zwischen 108 und 135 US Dollar geplant. Er musste jedoch, noch bevor die Aktien in den Handel kamen, auf 80 bis 85 US Dollar gesenkt werden. Der erste Handelstag brachte die Überraschung, denn der Kurs kletterte auf 100 US Dollar, zur Freude der Gründer Larry Page und Sergey Brin, die jeweils 38 Millionen Aktien hielten und somit zu mehrfachen Dollarmillionären wurden.

Gewinneinbußen im 3. Quartal 2014

Hieß es im 3. Quartal 2013 noch, dass alle Erwartungen durch einen Gewinn von 3 Milliarden Dollar übertroffen wurden, musste Google im 3. Quartal 2014 die Anleger enttäuschen. Der Umsatz des Unternehmens konnte zwar auf 16,52 Milliarden US Dollar gesteigert werden, doch der daraus erwirtschaftete Gewinn lag weit unter den Erwartungen bei 2,81 Milliarden US Dollar, was einem Einbruch von rund 160 Millionen US Dollar beziehungsweise 5 Prozent entspricht. Die Börse reagierte, denn entgegen der Prognosen von Analysten fielen die Nettoeinnahmen wie der Non-GAAP-Gewinn für die Anleger geringer aus. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 1,5 Prozent auf 516,66 US Dollar. Der Kurs näherte sich somit dem 52-Wochen-Tief von 502,80 US Dollar. In den vergangenen Quartalen lagen die Geschäftszahlen von Google jeweils über den von Analysten geschätzten Wert. Zwar war das dritte Quartal in der Unternehmensgeschichte stets das geschäftsmäßig schlechteste, doch in diesem Jahr zeigten sich die Zahlen besonders negativ. Als Grund werden höhere Ausgaben angeführt, aber auch die weiterhin steigenden Kosten für die Infrastruktur. Auch Verluste aus bereits eingestellten Geschäftsbereichen zeigten Auswirkungen. Das verdeutlicht auch der Non-GAAP-Gewinn des Unternehmens, bei dessen Berechnung einmalige Belastungen nicht berücksichtigt werden. Er stieg um 14 Prozent auf 4,37 Milliarden US Dollar. Chief Financial Officer Patrick Pichette kündigte jedoch weitere Investitionen in die Infrastruktur an und erklärte, es sei wichtig, dass die Infrastruktur alle Produkte von Google unterstütze. Im dritten Quartal 2014 flossen in diesen Bereich 2,4 Milliarden US Dollar, der Großteil entfiel auf den Ausbau der Rechenzentren. 16 Prozent des Gesamtumsatzes wurden in Forschung und Entwicklung investiert.

Barvermögen höher als vor einem Jahr

Lagen die Geschäftszahlen zwar unter den Erwartungen, kann sich das Barvermögen des Unternehmens durchaus sehen lassen. Mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr von rund 6 Millionen US Dollar liegt es gegenwärtig bei 62,1 Milliarden Euro, genug für weitere Projekte und geplante Übernahmen. Das Kerngeschäft von Google liegt in der Werbung. 77 Prozent des Werbeumsatzes wird auf den eigenen Seiten erwirtschaftet, 23 Prozent kommen aus dem AdSense-Bereich, also von Partnerseiten. 11 Prozent des Gesamtumsatzes lukriert Google inzwischen jedoch aus Projekten außerhalb der Werbung, wichtig für die Anleger. Sie verlangen seit langem, dass die Abhängigkeit vom Werbegeschäft reduziert wird. Auch der Verkauf des Chromebooks scheint inzwischen angelaufen zu sein. Das Chromebook, als Betriebssystem wird die Linux-Distribution Google Chrome OS benutzt, zeigte sich bis Ende 2012 eher als enttäuschend, für die Hersteller wie für Google. Bereits wurde über das Ende des Projekts diskutiert. Laut Chief Business Officer Omid Kordestani verkaufte Google jedoch zwischen Juli und September 2014 über eine Million Chromebooks. Bis Ende 2012 waren es weltweit lediglich 200.000 Stück. Doch auch andere Projekte zeigen einen Aufwärtstrend, sodass die Geschäftszahlen aus dem vierten Quartal durchaus wieder positiv überraschen könnten.

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