Grüne ziehen kritische G20-Bilanz

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin zieht eine kritische Bilanz des G20-Gipfels in Japan. „Die G20 haben sich mit knapper Not zu einer gemeinsamen Erklärung durchgerungen. Damit entgehen sie gerade so dem Vorwurf der Überflüssigkeit“, sagte Trittin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben).

Immerhin konnte der Versuch von US-Präsident Trump, die G20-Mitglieder in der Klimafrage zu spalten, fürs Erste abgewehrt werden, so Trittin. „Die Verteidigung des Status quo auf dem Papier hat wichtige Energie gebunden, die so nicht in andere Themen fließen konnte wie zum Beispiel die Bekämpfung der weltweiten Ungleichheit“, beklagte Trittin. „Lösungen zu drängenden globalen Fragen hat Osaka nicht gebracht.“ Trittin mahnte zur mehr europäischer Eigenständigkeit. Der Gipfel sei überschattet gewesen vom Handelskonflikt zwischen China und den USA. Europa und Deutschland blickten auf den „neuen kalten Wirtschaftskrieg“ zwischen China und USA „mit hilfloser Apathie“, so der Grünen-Bundestagsabgeordnete. „Wenn sie nicht weiter Opfer dieser Auseinandersetzung sein wollen, müssen sie endlich die eigenen Kräfte stärken“, sagte Trittin. „Der größte Binnenmarkt der Welt muss Standards setzen. Der Euro muss zu einer globalen Währung werden“, forderte der Grünen-Politiker.

Foto: Jürgen Trittin, über dts Nachrichtenagentur

 

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