Die Stadt Gelsenkirchen stellt sich den Herausforderungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und den damit verbundenen Zuzügen aus Südosteuropa. Dazu hat Oberbürgermeister Frank Baranowski ein alle Geschäftsbereiche der Stadt umfassenden Lenkungskreis gebildet, der Hilfsangebote, Unterstützung aber auch Maßnahmen zur Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit koordiniert.
In bereits zwei Sitzungen sind Erkenntnisse ausgetauscht und erste Maßnahmen besprochen worden. Zur Unterstützung wurde dabei auf Erfahrungen aus Dortmund zurückgegriffen. Experten aus Verwaltung und von freien Trägern informierten über die dortige Situation und getroffene Maßnahmen. Der Lenkungskreis wird sich regelmäßig treffen, um Erkenntnisse auszutauschen und um notwendige Schritte einzuleiten.
Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Da von dieser Herausforderung nahezu alle Teile der Stadtverwaltung betroffen sind, soll das eingerichtete Gremium die Kommunikation untereinander deutlich verbessern und so ein schnelles Handeln auf allen Ebenen ermöglichen.“
Dazu gehört auch, dass in den betroffenen Stadtquartieren durch konzentrierte und koordinierte Sozialarbeit Ansprechpartner vor Ort installiert werden sollen, um die Entwicklung steuernd begleiten zu können. Aufgabe der Sozialarbeiter ist neben der aufsuchenden Sozialarbeit auch die enge Vernetzung mit den zuständigen städtischen Referaten, der Polizei, Gelsendienste und der sozialen Netzwerkstruktur in der Stadt.
In Gelsenkirchen verzeichnet das Referat Bürgerservice bislang noch einen vergleichsweise verhaltenen Zuzug. Die bulgarischen und rumänischen Zuwanderer verteilen sich auf mehrere Stadtteile im Stadtgebiet. Mehr als die Hälfte des Zuzugs erfolgt in den Stadtbezirk Mitte, ein weiteres Viertel in den Stadtbezirk Süd. Dabei spielt offensichtlich das Angebot von preiswerten Wohnungen und zum Teil Wohnungsleerstand eine begünstigende Rolle.
Die Stadt bietet verschiedene Hilfen an, die das Miteinander in der Stadt und in den Quartieren fördern sollen. So gibt es bereits jetzt unter anderem durch das Referat Erziehung und Bildung (51) – Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), das Referat Gesundheit (53) und die Stabsstelle Integrationsbeauftragter (VB 4 – IB) konkrete Angebote.
Die Stabsstelle Integrationsbeauftragter ist als Kooperationspartner Ansprechpartner für die Integrations- und Beratungsangebote der Wohlfahrtsverbände und hilft konkret in Einzelfällen.
Für die Zeit ab 2014 (Beginn der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänien und Bulgarien) ist insbesondere im Hinblick auf die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums (KIGE) daran zu arbeiten, ein stabiles Netzwerk von Hilfs- und Beratungsangeboten zu schaffen und im Rahmen eines Quartiersmanagements den Zuwanderern zusätzliche integrative Hilfen vor Ort anzubieten.
Zum Erfahrungsaustausch hat sich die Verwaltung bereits mit anderen Kommunen vernetzt und wird diese Netzwerke stetig weiter ausbauen. Darüber hinaus nimmt die Verwaltung an entsprechenden Gesprächen der Bundes- und Landesebene teil.