Herdegen zieht Kandidatur zum CDU-Bundesvorsitz zurück

Der Bonner Völkerrechtler Matthias Herdegen will auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg nun doch nicht für das Amt des Bundesvorsitzenden kandidieren. Die „Mission“, die er gemeinsam mit anderen verfolgt habe, „die Partei inhaltlich wieder mit Leben zu füllen und dafür einen auch personellen Neuanfang zu fordern“, sei „weit vorangekommen“, sagte Herdegen der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). Der renommierte Wissenschaftler, der unter anderem Mitglied der Parlamentskommission für den Einsatz der Streitkräfte war, deutete zugleich seine Präferenz für den früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz als künftigen CDU-Chef an.

Vor einem Monat hatte Herdegen seine Kandidatur gegen Merkel angemeldet. Zuvor hatten bereits ein Berliner Student und ein baden-württembergischer Unternehmer ihre Bewerbung angekündigt. „Inzwischen werden die Themen, die die Mitte der Gesellschaft und die Mitte der Partei umtreiben, auch von neuen Bewerbern um die Nachfolge von Frau Merkel aufgegriffen“, begründete Herdegen unter Verweis auf Merz und auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn seinen Rückzug. Das betreffe die Wirtschafts- und Sozialpolitik, wie sie von Merz vertreten werde, und ebenso einen „Bruch mit dem Trauma des Kontrollverlusts in der Zuwanderungspolitik aus dem Jahr 2015“, wie ihn insbesondere Spahn einfordere. Im Übrigen bestehe eine „große inhaltliche Nähe“ zu den Positionen von Merz, sagte der Professor und ließ damit seine Präferenz für die Wahl von Merz zum Nachfolger Merkels erkennen.

Foto: CDU-Flaggen, über dts Nachrichtenagentur

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