Industrie investiert erneut weniger in Umweltschutz

Im Jahr 2017 haben Unternehmen des Produzierenden Gewerbes in Deutschland 8,4 Milliarden Euro in Sachanlagen für den Umweltschutz investiert: Das waren 1,0 Prozent weniger als 2016, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Im Jahr zuvor hatte das Minus 2,1 Prozent betragen. Die Umweltschutzinvestitionen entsprechen einem Anteil von 10,1 Prozent an allen 2017 getätigten Investitionen der Unternehmen (83 Milliarden Euro).

Die Hauptinvestitionen mit einem Anteil von 42,7 Prozent (3,6 Milliarden Euro) flossen in den Bereich Abwasserwirtschaft, insbesondere in Klär- und Neutralisationsanlagen. Dieser Bereich wuchs gegenüber dem Vorjahr um 14,1 Prozent (443 Millionen Euro). Mit einem Anteil von 26,7 Prozent (2,2 Milliarden Euro) folgte der Investitionsbereich Klimaschutz. Im Vorjahresvergleich sanken die Investitionen hier um 21,4 Prozent. Dies ist überwiegend auf gesunkene Investitionen in erneuerbare Energien um 568 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro zurückzuführen (‑35,1 Prozent), so die Statistiker weiter. Bis 2015 stieg das Investitionsvolumen in diesem Bereich aufgrund von Großinvestitionen stark an, seit 2016 ist ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Investitionen im Bereich Abfallwirtschaft stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Betrachtet nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt der Unternehmen entfiel der Großteil der Umweltschutzinvestitionen auf die Wirtschaftsabteilungen Abwasserentsorgung (30,9 Prozent beziehungsweise 2,6 Milliarden Euro), Energieversorgung (18,3 Prozent beziehungsweise 1,5 Milliarden Euro) und Sammlung, Behandlung und Beseitigung von Abfällen sowie Rückgewinnung (14,8 Prozent beziehungsweise 1,2 Milliarden Euro).

Foto: Industrieanlage, über dts Nachrichtenagentur

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