Investoren fordern Spartenverkauf bei ThyssenKrupp

Kurz vor der Hauptversammlung am Freitag in Bochum bekommt ThyssenKrupp-Vorstandschef Heinrich Hiesinger Druck von Investoren: „ThyssenKrupp wird sich von weiteren Sparten trennen müssen, um das Eigenkapital zu stärken und die Verschuldung in den Griff zu bekommen“, sagte Ingo Speich, Fondsmanager bei Union Investment, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagausgabe). „Der Umbau von ThyssenKrupp muss weitergehen. Nichts wäre gefährlicher, als sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen.“

Aus Sicht von Speich besteht Handlungsbedarf. „ThyssenKrupp ist immer noch ein Koloss auf tönernen Füßen“, urteilte er. Hiesinger verfolgt den Plan, ThyssenKrupp als Ganzes weiterzuentwickeln. Mehrfach hat er sich gegen einen Verkauf von Sparten ausgesprochen. Union Investment fordert zudem größere Anstrengungen, um die Finanzkraft des ThyssenKrupp-Konzerns mit seinen rund 155.000 Mitarbeitern zu steigern. Auch die Essener Krupp-Stiftung müsse als Großaktionär einen Beitrag leisten und ebenso wie die weiteren Anteilseigner auf eine Gewinnausschüttung verzichten. „Die Dividende lehnen wir erneut ab, weil sie aus der nicht vorhandenen Substanz bezahlt wird“, sagte Speich. „Wir sehen darin ein Zugeständnis an die Stiftung. Statt fast 85 Millionen Euro an die Aktionäre auszuschütten, müsste dringend die Bilanz gestärkt werden.“ ThyssenKrupp will die Dividende um 36 Prozent erhöhen und 15 statt elf Cent pro Aktie zahlen.

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