Berlin – Nachdem die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren des Öfteren ihre Gewinnerwartungen nach unten korrigieren musste, überraschte die Bank nun die Märkte Ende April 2013 mit einem höheren Gewinn als angenommen. Darüber hinaus wurde eine Kapitalerhöhung vorgenommen. Allerdings sind diese Ergebnisse mehr oder weniger Fassade, da die Bank eine Kapitalspritze benötigte, um die schlecht laufenden Geschäfte zu kompensieren. Hinzu kommen Kosten in Milliardenhöhe aufgrund der diversen Zockergeschäfte, die von der Deutschen Bank in der Vergangenheit vorgenommen wurden. Genauer gesagt gab es in der letzten Zeit auffallend viele negative Mitteilungen um die Deutsche Bank und die Gewinnerwartung musste ebenfalls nach unten korrigiert werden. Diese schlechte Position veränderte die Deutsche Bank jetzt aber zu ihren Gunsten, indem eine Kapitalerhöhung erzielt wurde und der Gewinn im ersten Quartal von 2013 gestiegen ist.
Dünne Kapitaldecke der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank ist Deutschlands größte Bank und machte in der letzten Zeit eher mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Die Kapitaldecke der Bank kann als verhältnismäßig dünn bezeichnet werden, sodass eine Kapitalerhöhung diese etwas aufstocken sollte. Die Kapitalerhöhung sollte rund 2,8 Milliarden Euro betragen und von verschiedenen Investoren stammen. Damit die Aktionäre trotzdem etwas besänftigt sind, kam es der Deutschen Bank zugute, dass die Bank einen höheren Gewinn im ersten Quartal des Jahres 2013 erzielte – der Gewinn stieg nun auf 1,7 Milliarden Euro. Das Problem ist allerdings, dass diese Kapitalpuffer, die von verschiedenen Seiten gefordert wurden, nicht aus eigener Kraft aufgebaut werden konnten. Das gestand die Deutsche Bank nun ein. Damit stellt sich die Frage, ob die positiven Nachrichten der Deutschen Bank nicht nur eine Fassade darstellen, die vom eigentlichen Problem der Bank ablenken sollen.
Positive Börsenresonanz auf Gewinnmitteilung
Die Gewinnmitteilung der Deutschen Bank ging jedoch zumindest an der Börse auf. Die Aktie der Bank stieg um 7 Prozent an und so zeigte die Kurssteigerung die große Erleichterung der Aktionäre, die sich über die positiven Nachrichten der Deutschen Bank freuten. Allerdings ist zu befürchten, dass die positive Entwicklung nur über einen begrenzten Zeitraum hinweg funktionieren wird, da der Bank Kosten in Milliardenhöhe für Klagen und Ermittlungen drohen. Diese beziehen sich auf eher dubiose Geschäfte in der Vergangenheit der Bank. Darüber hinaus laufen auch die sonstigen Geschäfte der Bank nicht immer rund, denn nur in der Vermögensverwaltung konnte die Bank ein deutliches Plus erzielen, die Investmentsparte musste einen Rückgang verzeichnen. Da bleibt fraglich, ob die Bank weiterhin solche Gewinne erzielen wird.