Die Konjunkturflaute in Deutschland macht sich weiterhin bemerkbar, da die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2024 deutlich angestiegen ist. Mit einem Zuwachs von 82.000 liegt die Gesamtzahl der Arbeitslosen nun bei 2.809.000. Dieser Anstieg fällt insbesondere für den Sommer ungewöhnlich hoch aus. Bereinigt um saisonale Schwankungen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 18.000.
Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg von 192.000 Arbeitslosen zu verzeichnen, was die zunehmende Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt verdeutlicht. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf nun 6,0 Prozent, was im Jahresvergleich eine Erhöhung um 0,3 Prozentpunkte darstellt. Die Erwerbslosenquote nach dem ILO-Erwerbskonzept, ermittelt vom Statistischen Bundesamt, belief sich im Juni auf 3,4 Prozent.
Neben der reinen Arbeitslosenzahl spielt auch die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle. Diese umfasst zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sowie kurzfristig Arbeitsunfähige und stieg saisonbereinigt um 1.000 gegenüber dem Vormonat. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Juli 2024 bei 3.583.000, was einem Anstieg von 139.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Im Juli dieses Jahres gab es bei der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 703.000 gemeldete Arbeitsstellen, was einen Rückgang von 69.000 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der BA-Stellenindex (BA-X), der die Nachfrage nach Personal in Deutschland widerspiegelt und sowohl den Bestand an offenen Stellen als auch den Zugang neuer Stellen berücksichtigt, ist im Juli 2024 um 2 Punkte auf 107 gesunken. Dies bedeutet einen Rückgang von 12 Punkten im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres.Diese Zahlen zeigen einen anhaltenden Rückgang der Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland und deuten auf mögliche Herausforderungen in der Wirtschaft hin. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Beschäftigungssituation zu verbessern.
Ausbildungsmarkt – mehr Ausbildungsstellen
Von Oktober 2023 bis Juli 2024 haben sich insgesamt 402.000 Bewerberinnen und Bewerber bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern für eine Ausbildungsstelle gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 10.000. Trotz dieser Zunahme hatten im Juli immer noch 121.000 Personen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden.
In derselben Zeitspanne gab es 492.000 gemeldete Ausbildungsstellen, was jedoch einer Verringerung um 22.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon waren im Juli noch 204.000 unbesetzt. Es zeigt sich, dass der Ausbildungsmarkt weiterhin in Bewegung ist.
Über die Sommermonate wird erwartet, dass sich die Zahlen der unbesetzten Ausbildungsstellen und der Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsplatz oder Alternative deutlich verringern werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zu schließen.