Kryptomarkt – diesen Weg hat Down Under im Hinblick auf Kryptowährungen gewählt

Auch in Down Under können Anleger und Trader längst Kryptowährungen kaufen. Künftig sollen Bitcoin, Ethereum und Co. aber noch deutlich stärker in die australische Wirtschaft eingebunden werden. Hierfür gibt es bereits Vorschläge und Pilotprojekte, die auch für die Weltwirtschaft interessant werden dürften. Im Rahmen grundlegender Reformen des Zahlungs- und Finanzsystems in Australien möchten führende Politiker des Landes nun auch gezielt Kryptowährungen mit einbinden. Realisiert werden soll dieses Vorhaben über ein neuartiges Marktlizenzsystem. Die australische Regierung möchte bei der Berücksichtigung und Inklusion von Kryptowährung eine führende Rolle übernehmen und die innovativen Entwicklungen der Blockchain-Branche zugleich in Einklang mit staatlichen und gesellschaftlichen Interessenslagen bringen. Am Ende sollen so alle von der fortschreitenden Verbreitung virtueller Währungen profitieren.

Von der Wirtschaftselite zum Mainstream: So beliebt sind Kryptowährungen in Australien

In Australien gehören Krypto-Assets schon länger zum guten Ton – vor allem in gut situierten Kreisen. Die wohlhabendsten Familien des Landes setzen zunehmend auf Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte und nutzen diese aktiv und bewusst als Alternative zu Bonds und Einzelaktien. Besonders aufgefallen ist in diesem Zusammenhang das Unternehmen DigitalX, welches sein Geschäftsmodell teilweise gezielt auf die neue Kundschaft ausgerichtet hat. Die aktuellen Trends weisen jedoch darauf hin, dass das Thema Kryptowährung sich immer mehr in der breiten Masse etabliert und nicht länger nur in Kreisen der australischen Wirtschaftselite eine Rolle spielt. Laut aktuellen Studien investieren momentan rund 26 % der Australier in Digital Assets. Durch den Hype um kommende Anlagemöglichkeiten wie den ersten Krypto-ETF, könnte der Anteil noch massiv wachsen. Rund die Hälfte der momentanen Investitionen im Krypto-Bereich entfallen auf den Kauf von Bitcoins. Diese Entwicklung führen Experten auch auf die fortschreitende Etablierung der Währung als reales Zahlungsmittel zurück.

Australiens Pläne zur Krypto-Regulierung

Im Zuge der anstehenden Reformen des australischen Finanzwesens will die aktuelle Regierung den Kryptowährungen deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Dabei zeigt sich in der geplanten Strategie eine interessante Ambivalenz. Einerseits möchte man Kryptowährungen weiter in den Alltag der Australier integrieren und zum anderen sollen die Währungen zukünftig eindeutigen Regulierungen unterworfen sein. Durch dieses Vorgehen will man das innovative Potenzial dezentraler digitaler Währungen für alle Bevölkerungsschichten zugänglich machen. Gleichzeitig sorgen die Regulierungen für mehr Sicherheit, da der Staat die Verbraucher mittels Lizenzsystem effektiver vor Betrug (Scams) schützen kann. Im Zuge dessen verspricht man sich von politischer Seite aus ein wachsendes Vertrauen in Kryptowährungen. Die Finanzinitiative ist jedoch nur ein kleiner Teil einer viel größer angelegten Kampagne, die beispielsweise auch steuerrechtliche Reformen anstrebt. Bereits im Dezember 2021 veröffentlichte der oberste australische Schatzmeister Josh Frydenberg ein Papier, in dem die kommenden Regulierungen und Reformen genauer erläutert und ausgeführt werden. Der Fahrplan ist über einen langen Zeitraum von 25 Jahren angelegt und sieht Änderungen in vielen Bereichen vor.

Zusätzlich hat ein australischer Senator einen Gesetzesentwurf für die Regulierung von sogenannten „dezentralisierten autonomen Organisationen“ (DAOs) eingebracht. DAOs stellen laut Aussage des Senators eine echte Alternative zu herkömmlichen Unternehmenshierarchien dar und sollten deshalb als wichtige wirtschaftliche Institution der Zukunft behandelt werden. Aktuell ist der rechtliche Status dieser Blockchain-basierten Form der Unternehmensorganisation noch ungeklärt und bewegt sich daher in einer Grauzone.

Australier können Kryptowährungen am Postschalter kaufen

Wenn es nach der australischen Regierung geht, soll Kryptowährung ein fester Bestandteil des Alltags werden. Die ersten Auswirkungen der Bemühungen von Politik und Wirtschaft, digitale Zahlungsmittel stärker einzubinden, zeigen sich bereits. Schon jetzt können Australier Kryptowährungen am Postschalter kaufen. Damit geht das Land einen komplett anderen Weg als der Rest der Welt, wo der Erwerb auf den digitalen Raum beschränkt bleibt. Aktuell bieten 3.500 regionale Postfilialen den Service an. Wer sich für den Kauf von Kryptowährung interessiert, der muss die Bestellung im Vorfeld auf einem speziell hierfür eingerichteten Onlineportal aufgeben und kann die Zahlung anschließend bequem am Schalter der örtlichen Postfiliale erledigen. Zurzeit stehen die beliebten Währungen Bitcoin und Ethereum zur Auswahl.

Integration ins Zahlungssystem: Können Australier bald ihre Steuern mit Kryptowährungen begleichen?

Den zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten von Kryptowährungen scheinen in Australien keine Grenzen gesetzt. Erst kürzlich stellte Tom Tate, der Bürgermeister von Gold Coast, den Bürgern der Stadt in Aussicht, Steuern bald mit Kryptowährungen begleichen zu können. In einem Gespräch mit den ABC News sagte Tate: „Warum sollten wir nicht auch Steuerzahlungen in Form von Kryptowährungen akzeptieren, wenn das Risiko überschaubar ist“. Damit ging Tate auf Bedenken bezüglich der Volatilität ein, die Kritiker als Argument gegen das Vorhaben anführen. Diese sei seiner Einschätzung nach weniger ausschlaggebend als angenommen und stelle daher kein unüberwindbares Hindernis dar. Tate kann diesbezüglich auf Rückhalt aus der Wählerschaft hoffen, die ihn seit 2012 mehrfach im Amt des Bürgermeisters bestätigt hat. Zwar handele es sich nach wie vor um keinen konkreten Erlass oder Gesetzesentwurf, doch vor allem die Signalwirkung zähle. Neben Tate möchten auch andere Lokal- und Spitzenpolitiker des Landes mit dem technologischen Fortschritt gehen und aufkommende Chancen nutzen. Ähnliche Überlegungen, die teilweise bereits in die Realität umgesetzt wurden, gibt es ebenfalls in anderen Metropolen und Ländern. Vor allem Südamerika und die Schweiz haben sich in jüngster Vergangenheit sehr kryptoaffin gezeigt. Diese Form der Zukunftsorientierung scheint sich nun auch in Australien durchzusetzen.

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