Lagarde fühlte sich oft als Frau diskriminiert

Christine Lagarde, über dts NachrichtenagenturChristine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hat sich im Berufsleben oft diskriminiert gefühlt. Als die Juristin zum ersten Mal Arbeit gesucht habe, sei sie bereits benachteiligt worden, sagte sie dem Magazin „Plan W“, das der „Süddeutschen Zeitung“ am beiliegt. „Das sagte mir diese Kanzlei: wir nehmen Sie sofort, aber erwarten Sie nicht, Partnerin zu werden. Und als ich fragte, warum, hieß es: Weil Sie eine Frau sind“.

Lagarde: „Da war ich geschockt“. Diskriminierung habe sie fortan durch das Berufsleben begleitet: „Ich musste immer ein wenig länger warten als männliche Kollegen“. Die IWF-Chefin betonte, dass sich an der Benachteiligung von Frauen bis heute nichts geändert hat. Sie habe über die Jahre immer wieder „mit Frauen geredet, mit Freundinnen meiner Söhne oder jungen Frauen. Und ich weiß, dass sie noch immer Diskriminierung erleben. Vielleicht nicht so laut und explizit wie ich, aber sie ist da“. Frauen sollten einander strategisch unterstützen, um nach ganz oben zu gelangen. „Es ist wichtig, dass Frauen an entscheidenden Stellen ihre Stimmen erheben für jene in schwächeren Positionen“. Sie selbst habe damit angefangen, offen gegen Diskriminierung zu kämpfen, als sie Partnerin einer Kanzlei geworden war, „als ich in einer Position war, aus der heraus ich Standards setzen konnte“. Sie habe sich dann immer Mittwochnachmittag freigenommen, niemand konnte ihr mehr etwas dagegen sagen. „Ich habe das auch anderen ermöglicht“. Lagarde warnt Frauen davor, mit weiblichen Reizen zu spielen, um nach oben zu gelangen. „Ich hoffe nur, dass weibliche Führungskräfte ihre Weiblichkeit nicht missbrauchen. Zum Beispiel, dass sie ihre Qualitäten als Verführerinnen ausspielen“.

Foto: Christine Lagarde, über dts Nachrichtenagentur

 

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