Lehrerverband wirft Berliner Waldorfschule Diskriminierung vor

Der Deutsche Lehrerverband hat scharfe Kritik an einer Berliner Privatschule geübt, die es abgelehnt hatte, das Kind eines Berliner AfD-Abgeordneten aufzunehmen, welches bereits die Kindertagesstätte der Waldorf-Bildungseinrichtung besucht hatte. „Um es ganz unmissverständlich zu sagen: Es darf keine Sippenhaft für Kinder wegen der politischen Gesinnung ihrer Eltern geben“, sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, der „Bild“ (Dienstagsausgabe). „Eine Schule muss ihren Schülern gegenüber neutral und unvoreingenommen auftreten – ohne Ansehen des Geschlechts, der sozialen Herkunft, der Hautfarbe, der sexuellen Orientierung, der politischen Einstellung oder der Religion.“

Alles andere sei Diskriminierung. Die Schule überschreite „ganz klar ihre Grenzen“ und „verletze ihren Bildungsauftrag“, sagte Meidinger weiter. „Denn wie überall im gesellschaftlichen Zusammenleben gilt auch hier der Grundsatz: Alle Kinder sind gleich, ihre Würde ist unantastbar“, sagte der Verbandspräsident der Zeitung. Meidinger sieht das Vorgehen der Schule „sehr kritisch“. Er gab zu bedenken: „Wo soll diese Art der Gesinnungspolizei denn enden? Welches Kind wird als nächstes ausgegrenzt und ausgeschlossen? Als Pädagogen und Lehrkräfte müssen wir alle Kinder mit der gleichen Wertschätzung und Fürsorge behandeln.“

Foto: Stühle im Flur einer Schule, über dts Nachrichtenagentur

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