Lufthansa will Bordcrews ausdünnen

Die Lufthansa-Führung will laut eines Magazinberichts als Reaktion auf den gestiegenen Kerosinpreis bei längeren Strecken jeweils einen Flugbegleiter einsparen und dafür die Kabinenchefs stärker einspannen. Sie stößt damit intern aber auf heftigen Widerstand, berichtet der „Spiegel“. Noch arbeiten bei der Lufthansa im hinteren Teil der Jets mehr Servicekräfte als vom Gesetz vorgeschrieben, in einem Airbus-A340 zum Beispiel zehn Flugbegleiter und ein Kabinenchef statt der sonst bei vielen Konkurrenten üblichen acht Bordbediensteten, berichtet das Magazin.

Doch das könnte sich ändern. Der bislang von der Essens- und Getränkeausgabe befreite und mit Koordinations- und Kontrollaufgaben betraute Vorgesetzte, im Fachjargon „Purser 2“ genannt, solle künftig selbst mit anpacken und einen normalen Flugbegleiter ersetzen, so das Nachrichtenmagazin weiter. Aus Sicht der Kabinengewerkschaft UFO ist das nach einem älteren Tarifvertrag nicht zulässig. Doch Konzernchef Carsten Spohr und seine Vorstandskollegen berufen sich möglicherweise auf ihr Direktionsrecht und haben sich die Rechtmäßigkeit ihrer Vorgehensweise von einem Gutachten eines Arbeitsrechtsprofessors bestätigen lassen. UFO-Co-Chef Nicoley Baublies und seine Mitstreiter wollen die Einsparpläne nicht hinnehmen. Man könne sich nicht als Premium Airline feiern lassen, argumentieren sie, und gleichzeitig beim Service knapsen. Sollten Spohr & Co. nicht einlenken, wollen sie das Purser-Privileg notfalls sogar per Streik verteidigen.

Foto: Lufthansa-Maschine am Flughafen, über dts Nachrichtenagentur

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