Luftverschmutzung in Hamburg größer als bekannt

Die Belastung der Atemluft in Hamburg mit Stickstoffdioxid ist offenbar größer als bisher bekannt. Das ist das Ergebnis einer Messung der Wochenzeitung „Die Zeit“. Demnach wurde an elf von 16 Messorten der Wert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im September überschritten.

Die Messung habe „in der Tat sehr hohe Werte“ ergeben, teilte das auswertende Labor Passam in der Schweiz mit. Der Grenzwert für die Stickoxid-Belastung liegt bei 40 Mikrogramm je Kubikmeter im Jahresschnitt. Im Monat September kam die Messung der „Zeit“ an zahlreichen Stellen in der Stadt auf hohe Werte: An den Landungsbrücken waren es 89 Mikrogramm. An der Fruchtallee 64,3 und an der Alster vor dem Hotel Atlantic 55,8. An der Bürgerweide wurden 52,3 Mikrogramm gemessen und an der Ludwig-Erhard-Straße 50,5. Vor dem Hauptbahnhof waren es 49,8 und am Mundsburger Damm 46,6. Die Ergebnisse wecken Zweifel am Sinn der beiden seit Mai eingerichteten Diesel-Fahrverbotsstrecken in Hamburg. Während sich die Werte dort nicht nennenswert verbesserten, erreichen sie auf einer Ausweichstrecke (Fruchtallee) inzwischen die anderthalbfache Höhe des auf Jahressicht erlaubten Werts. Wie die Messung der „Zeit“ zeigt, werden die Grenzwerte auch an vielen weiteren Stellen in der Stadt plausiblerweise überschritten, was den Sinn von zwei kurzen Fahrverbotsstrecken infrage stellt. Für die Messung hat die „Zeit“ von Anfang bis Ende September sogenannte Passivsammler in 1,50 Meter Höhe an verschiedenen Orten in Hamburg aufgehängt. Zur Kontrolle wurden auch drei Sammler direkt an den offiziellen Verkehrsmessstationen der Stadt befestigt. Es zeigte sich, dass die von der „Zeit“ gemessenen Ergebnisse durchgehend etwas niedriger ausfielen, aber mit den städtischen Werten vergleichbar sind.

Foto: Hamburg, über dts Nachrichtenagentur

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